Bad Religion + The Adolescents (20.07.2011, Saarbrücken)

Bad_religion-250Am 20.07.2011 sollten BAD RELIGION wieder einmal im Saarland aufschlagen. Dieses Mal in der Saarbrücker Garage, die „Ausverkauft“ meldete, so daß das Konzert sehr kuschelig zu werden versprach. Zum Glück war es draußen relativ kühl, so daß in der Garage nicht allzu hohe Temperaturen zu erwarten waren. Doch weit gefehlt. Während die Garage eine gute halbe Stunde nach Einlaß noch sehr lose gefüllt ist, platzt sie schon bei der Vorband aus allen Nähten.

Als Anheizer haben BAD RELIGION die ebenfalls aus Kalifornien stammenden THE ADOLESCENTS an Bord geholt. Die Band teilt mit dem Hauptact nicht nur Herkunft und Alter, sie klingt auch noch fast genauso wie BAD RELIGION. Auch sonst ist die Band irgendwie etwas seltsam. Vom neuen Album „The Fastest Kid Alive“ spielt man keinen einzigen Song, dafür konzentriert man sich vor allem auf das Debütalbum „Adolescents“, von dem es mit „No Way“, „Who Is Who“, „L.A.Girl“, „Amoeba“ und „Kids Of The Black Hole“ gleich 5 Songs auf die Ohren gibt. Beim Publikum, dessen Reaktionen eher verhalten sind, kann die Band nicht wirklich punkten. Da wird sich größtenteils auf Höflichkeitsapplaus beschränkt. Sänger Tony Cadena macht es den Zuschauern aber auch nicht besonders leicht. Während des gesamten Auftritts sagt er nur zweimal „Thank you“ und einmal „Wonderful“. Kommunikation mit dem Publikum sieht anders aus. Aber diese Wortkargheit könnte man auch noch verzeihen, würde der Mann nicht während des Singens dem Publikum häufig den Rücken zudrehen, das Vorhanghalteseil über der Bühne als Mikroständer mißbrauchen und minutenlang an eben diesem Seil und dem Mikrokabel herumnesteln. Musikalisch sind sie ja nicht schlecht, aber sie klingen mir doch schon zu sehr nach BAD RELIGION und so können THE ADOLESCENTS nicht wirklich überzeugen.


Setlist The Adolescents:

No Way
Monsanto Hayride
Inspiration
Who Is Who
Operation
Lockdown America
L.A. Girl
Amoeba
Peace
OC Confidential
Kids Of The Black Hole

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Da können BAD RELIGION, deren Sänger Greg Graffin sogar auf Deutsch das Saarland und auf Französisch die zahlreich anwesenden Franzosen begrüßt, eindeutig mehr punkten. Auch geht das Publikum bei der Hauptband wesentlich mehr ab, obwohl auch das eher ruhig vonstatten geht. Man startet mit „The Resist Stance“ in den Auftritt und kann mit dem schon unerwartet früh in der Setlist auftauchenden „21st Century (Digital Boy)“ die Zuschauer so richtig mitreißen. Die ganze Garage grölt den Song lauthals und begeistert mit. Gleiches gilt natürlich auch für die „Hits“ der Band wie „Punk Rock Song“ (sehr stark!) oder „Come Join Us“. Im Gegensatz zu ihrem Support sucht die Band den Kontakt zum Publikum und Sänger Greg Graffin erzählt immer mal wieder zwischen den Songs kleine, teils lustige Anekdoten oder posiert auch mal für ein Foto. Zusammen mit den kurzen Songs der Band vergeht die Zeit wie im Fluge und schon ist mir nichts, dir nichts das Ende des Konzerts erreicht. Die Band läßt sich recht lange bitten, bis sie wieder auf die Bühne kommt, wo Graffin dann verkündet, daß sie keine Zeit für eine Zugabe hätten, da ihre Limousine draußen schon warte. Nur um kurz darauf dem etwas verblüfften Publikum mitzuteilen „It was a joke! But seriously, how could you know we forgot a few songs?“ Und so gibt es in der Zugabe noch “American Jesus“, das begeistert mitgesungene „Infected“ und „Sorrow“ auf die Ohren, bevor der Auftritt nach knapp 75 Minuten auch schon zu Ende ist. Das war dann alles in allem ein kurzer Spaß, zumal ich einige Songs (z.B. „Flat Earth Society“ „Against The Grain“ oder auch „A Gray Race“) schmerzlich vermißt habe. Insgesamt ein guter Auftritt, der in meinen Augen aber auch besser und vor allem länger hätte sein können. Man hat schließlich in seiner Geschichte nicht gerade wenige Alben produziert.

Dem Publikum hat es jedoch gefallen und trotz relativ wenig Action seitens der Zuschauer hat man sich in der ausverkauften Garage zu Tode geschwitzt. Positiv sind auch die Preise, die beide Bands für CDs und T-Shirts verlangen, hervorzuheben. Shirts von BAD RELIGION bekommt man für fanfreundliche 10 – 15 €, von den ADOLESCENTS kostet nichts mehr als 12 €. Da lacht der Geldbeutel. Andere Bands könnten sich von dieser Preispolitik mal eine dicke Scheibe abschneiden. (Anne)

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Setlist Bad Religion

The Resist Stance
Social Suicide
21st Century (Digital Boy)
Los Angeles Is Burning
Wrong Way Kids
Punk Rock Song
Atomic Garden
Before You Die
Recipe For Hate
The Devil in Stitches
Come Join Us
New Dark Ages
The Defense
1000 More Fools
Dearly Beloved
Generator
Cyanide
Let Them Eat War
No Control
Along the Way
Fuck Armageddon... This Is Hell
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American Jesus
Infected
Sorrow

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