Interview mit Poul Jákup Thomsen - Deutsche Version

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Anne: Ich habe überhaupt nichts vorbereitet, Heri hat gerade gesagt: „Du musst den auch interviewen, mach das!“. Also mache ich das. Du musst wissen, dass ich für ein hauptsächlich metalbezogenes Magazin schreibe, meine Leser kennen dich also nicht. Könntest du dich daher kurz selbst vorstellen?”

Poul Jákup: Mein Name ist Poul Jákup und jeder hier im Symphonieorchester nennt mich PJ. Ich war einer von den wenigen Leuten, die dieses Symphonieorchester 1983 gegründet haben. Zur gleichen Zeit, als wir diese fantastische Halle hier bekommen haben, haben wir das Orchester gegründet. Davor hatten wir ein Kammerorchester und ich war der Chef oder der Direktor des Orchesters für die letzten 27 Jahre und ich lebe in einem sehr kleinen Ort. Eines der kleinsten Dörfer der Färöer namens Skarvanes und das ist, wo Heri [Joensen, Anm. d. Verf.] herkommt. Ich lebe dort mit meiner Frau in dem gleichen Dorf, in dem Heri geboren wurde. Also habe ich ihn vor fünf Jahren angesprochen – ich hatte diese Idee mit TÝR und ich habe mit dem Dirigenten gesprochen und so weiter und als ich die Idee soweit hatte, habe ich mit dem Nordlandhaus gesprochen, mit dem Radio und dem Fernsehen und jetzt endlich haben wir ein Projekt. So, das ist die sehr kurze Erklärung, weshalb wir heute hier sitzen.

Anne: Wie lange hat es von der vagen Idee bis zu konkreten Plänen gedauert?

Poul Jákup: Das hat drei Jahre gedauert. Ich hatte ein Treffen mit Heri, nachdem ich die Idee für 2 Jahre hatte. Zuerst habe ich mit dem Dirigenten gesprochen und dann habe ich mit Heri gesprochen und dann musste ich das Nordlandhaus vorbereiten und das Radio und Geld auftreiben und das braucht seine Zeit, denn es ist ein großes Projekt für die Färöer. Also letztes Jahr hatten wir Diskussionen und alles und nun sind wir hier. Und natürlich habe ich die ganze Musik nach Island geschickt und der Mann da drüben [zeigt auf Haraldur V. Sveinbjörnson], der ist der Mann, der die ganze Musik für das Symphonieorchester geschrieben hat und dann entschieden wir uns „Jetzt wollen wir einen Chor“. „Ich will eine Harfe“. Und ich habe immer mit dem Dirigenten gesprochen und ich denke, jetzt haben wir hier ein gutes Projekt.

Anne: Wie lange haben die Vorbereitungen für das Konzert gedauert?

Poul Jákup: Seit der ersten Idee fünf Jahre. Als wir die Idee hatten und dann daran gearbeitet haben und jetzt, fünf Jahre später sitzen wir hier mit diesem fantastischen Projekt und hoffentlich können wir dieses Projekt nach Dänemark bringen, oder vielleicht können wir es nach Deutschland bringen. Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, um es zu einem Festival in St. Petersburg zu bringen. Und jetzt sind wir hier, wir haben die Musik, wir haben alles fertig, so dass wir es anderen Leuten zeigen können. Denn wir sollten sicherstellen, dass wir es weiterbringen und hinaus in die Welt bringen können. Wir haben auch Videoaufnahmen des Fernsehens, die es senden werden, so dass jeder es sehen kann und das ist wahrscheinlich auch eine gute Idee für ein Festival in Deutschland.

Anne: Also ist es live im Fernsehen?

Poul Jákup: Ich weiß nicht, ob sie es live senden. Manchmal senden sie live, aber man kann zumindest auf die Homepage gehen und es dort ansehen. Aber sie werden es auch senden. Nur wann weiß ich nicht. Das Neujahrskonzert wird immer direkt gesendet, das kann man auf der Homepage ansehen.

Anne: Weißt du, ob es eine CD oder DVD hiervon geben wird?

Poul Jákup: Nein, das ist noch nicht entschieden, aber wenn, dann wäre das fantastisch. Ich weiß nicht, wie man solche Dinge verkauft, aber warum soll man sowas nicht im Internet verkaufen? Das wäre gut.

Anne: Habt ihr schon konkrete Pläne in welche Städte z.B. in Deutschland ihr das bringen wollt?

Poul Jákup: Nein, nein, nein, wir haben darüber gesprochen, es nach Dänemark zu bringen und wir arbeiten daran und wir haben mit einigen Leuten in St. Petersburg gesprochen. Ich will, dass sie die Aufnahmen sehen, die Fernsehaufnahmen, so dass sie sehen können was es ist und dann eine Entscheidung treffen können, aber hoffentlich ist es so interessant für eine Gruppe von Menschen, dass sie sagen „Wow, das ist etwas, das wir sehen wollen!“.

Anne: Kannst du mir sagen, wie viel Arbeit es war, die Songs für das Orchester zu arrangieren? Ich meine, du hast das ja nicht gemacht, sondern Haraldur V. Sveinbjörnson.

Poul Jákup: Ja, Haraldur V. Sveinbjörnson. Er ist professioneller Musiker in Island und er schreibt auch eine Menge Musik für andere Rockgruppen und das ist sein Job und er ist sehr gut in seinem Job und es hat ihn ein paar Wochen gekostet, das zu schreiben. Vierzehn Melodien für Chor, Band, Symphonieorchester und dann habe ich noch die Harfe ins Spiel gebracht, von daher bin ich sehr aufgeregt. Ich denke, es ist ein Konzert, bei dem sich jeder freuen wird es zu sehen oder zu hören, auch die Leute, die normalerweise nur zu klassischen Konzerten kommen, ich glaube, die haben auch Tickets gekauft. Es ist so besonders.

Anne: Ich persönlich finde, dass es nicht viele Unterschiede zwischen klassischer Musik und Heavy Metal gibt, da beide die gleiche Power haben und auf ihre Art episch sind. Was ist deine Meinung?

Poul Jákup: Ich stimme vollkommen zu. Die klassische Musik ist die Grundlage und dann kann man verschiedene Dinge spielen, aber für mich ist alles mehr oder weniger klassische Musik. Von daher passt es sehr gut zusammen.

Anne: Welches Instrument spielst du?

Poul Jákup: Ich spiele Violine. Und Trompete. Und Saxophon. Und Klavier. Und Oboe. Und verschiedene weitere aber im Symphonieorchester habe ich für viele Jahre Violine gespielt. Ich weiß nicht. Und ich spiele Kontrabass. Und ich habe Trompete in einer Blasmusikkapelle gespielt, wir haben die Europäischen Blasmusikmeisterschaften 2004 in Glasgow gewonnen.

Anne: Ich fürchte, das waren meine Fragen. Ich war so unvorbereitet, Heri kam einfach angerannt und hat gefragt: „Willst du ihn auch interviewen?“

Poul Jákup: Entspann dich! Du bist in einem besonderen Moment.

Anne: Gibt es etwas, das du erzählen möchtest?

Poul Jákup: Nein, nein. Ich bin einfach nur glücklich, hier mit euch zusammen zu sein und dass ihr beide hier seid und mich über das interviewt, das da kommt.

Anne: Danke!

Poul Jákup: Was ich hoffe ist, dass dieses Projekt hier, wenn andere Leute es sehen, dass sie dann sagen “Wow, das ist etwas, was wir gerne in Deutschland oder wo auch immer sehen würden!“ und wir es dann auf eine höhere Ebene heben können mit dem Symphonieorchester und den Chören.

Anne: Ich würde es mir in Deutschland nochmal ansehen.

interview 20200205 PJ 01Poul Jákup: Habt ihr das Poster gesehen, das wir gemacht haben? Wir haben ein Poster gemacht.

Anne: Ja, wir wollen es kaufen.

Poul Jákup: Das hat ein Freund von mir gemacht, ein Künstler aus Klaksvík [Edward Fuglø, Anm. d. Verf.] und ihr könnt am Fuß des Posters sehen, dass da diese weiße und schwarze Fläche am Hals des Drachens ist und das symbolisiert einen Vogel, den wir Lomvigi [dt. Trottellumme, Anm. d. Verf.]. Also wenn du das Poster siehst, dieses Schwarz und Weiß am Nacken des Drachens repräsentiert das Symphonieorchester. Denn wir spielen in Schwarz und Weiß und dann ist innen dieser ganze Heavy Metal und man kann das Klavier als Zähne sehen und das Horn als Auge und es ist fantastisch.

Anne: Wir werden es jetzt gleich kaufen.

Poul Jákup: Es sollte noch ein paar geben. Aber ihr müsst euch beeilen. Sie haben nur 500 Exemplare gedruckt und morgen werden sie ausverkauft sein.

Anne: Ich danke dir sehr!

Poul Jákup: Ja, ich werde hier irgendwo rumrennen, also wir sehen uns. Kommt ihr auch zum Konzert?

Anne: Ja, ich komme zu allen drei Konzerten.

Poul Jákup: Wir werden uns über den Weg laufen.

 

Foto: Poul Jákup Thomsen, Foto von Poul Jákup und mir: Andrea H.

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