Warum werde ich eigentlich den Eindruck nicht los, dass gefühlte 95% der heutigen Thrash Metal Bands aus der Bay Area 1:1 wie EXODUS klingen? Klar, Gary Holt und Co. haben und hatten gewaltigen Einfluss auf viele Künstler ihres Genres, doch bei manchen Bands frage ich mich dann doch, ob ihnen etwas mehr eigener Charakter nicht besser zu Gesicht stünde. Eine dieser Gruppen, die verdammt nach EXODUS klingen, sind HATCHET aus San Francisco. Diese gibt es immerhin schon seit 2006, und man bringt es mittlerweile (Demos und Singles mitgerechnet) auf stolze zehn Veröffentlichungen. Zwischen dem letzten Album „Dying To Exist“ (2018) und der am 25.10. veröffentlichten neuen EP namens „Leave No Soul“ vergingen jedoch ganze sechs Jahre. Sei es drum.
Mit dem Titelsong legen HATCHET rasant los und wieder einmal erinnert einen der Gesang an Steve „Zetro“ Souza (EXODUS). Wüsste man es nicht besser, man könnte glatt meinen, dass statt Julz Ramos (Gitarre, Gesang) „Zetro“ persönlich die CD eingesungen hat. Schlecht ist das hier aber keinesfalls.
Auch die beiden anderen neuen Songs namens „Concealing Decays“ und „Withering Minds“ können sich hören lassen. HATCHET verstehen hörbar ihr Handwerk. Das merkt man auch beim Cover von „Human Insecticide“ (ANNIHILATOR) und „Hellion“ (W.A.S.P.).
Allerdings sind nur drei neue songs nach sechs Jahren Wartezeit auch etwas wenig. Für eine Eigenproduktion ist das hier mehr als ordentlich produziert. Trotzdem, etwas mehr Eigenständigkeit würde HATCHET echt nicht schaden. (Matthias)
Bewertung:

8 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 21:57 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 25.10.2024