Zion - Zion

Zion - Zion Ich gestehe Unwissenheit! Auch wenn das Frontiers-Infoblatt davon spricht, dass Freddy Curci einer der besten Rock-Sänger der Geschichte sei, hatte ich bis dato keine Gelegenheit, von dem guten Mann zu hören – und das, wo er doch bereits seit 1979 im Geschäft ist…

Damals hieß die Band SHERIFF, kurz darauf ging es mit ALIAS weiter – in den Neunzigern war Curci dann Solo unterwegs – und nun debütiert er mit einigen weiteren, bislang ebenfalls eher unbekannten Herren als ZION.

Nun gut – das klingt zugegebenermaßen jetzt nicht danach, dass dem lokalen Plattenladen alsbald sämtliche Kopien dieser CD aus den Händen gerissen werden – aber Curci & Co. beweisen mit ZION, dass auch bislang unbekannte Bands durchaus Hörenswertes abliefern können… Für ein als „Melodic Rock“ angekündigtes Album treten ZION ordentlich aufs Gas – vom Riffniveau müssen sich die Herren hinter Größen wie AC/DC sicher nicht verstecken – und die spielen ja bekanntermaßen nicht wirklich „Melodic“-Rock. Einzig die stimmliche Vielseitigkeit des Hauptakteurs Freddy Curci lässt das „Melodic“ bisweilen rechtfertigen – klingt er doch nicht selten nach einer Symbiose aus ex-JOURNEY-Shouter Steve Perry und Joe Lynn Turner.

Direkt der Opener „All It Takes Is A Minute“ tönt mächtig nach aktuellem Turner-Material, dafür dreht „How Much Longer Is Forever“ riffmäßig ganz ordentlich auf, um in einer gesunden Mischung aus cleanem Gesang und knackigem Riffing zu münden.

Auf diesem Level lassen es ZION erst einmal weiter ordentlich rocken – „One Man Alone“ macht genauso wenig Kompromisse wie der AC/DC-lastigste-Track „Dangerous“, der sich denn auch prompt zum ersten Höhepunkt der Scheibe aufschwingen kann.

Die etwas halbgare balladeske Nummer „I´m Running Home“ kann man nach dem straighten Rocker einigermaßen verschmerzen – zumal man hier in der zweiten Hälfte auch noch mal mächtig explodiert – und „Everybody´s Watching“ knüpft dann riffmäßig wieder problemlos an das vorige AC/DC-Niveau an – ist auf Grund des Arrangements aber vielleicht eher mit THUNDER vergleichbar.

Ein wenig eingebremst und mit leicht befremdlichen stimmlichen Spielereien erscheint „No Surprise“, dafür gibt es dann beim straighten „The Sky Is Falling“ nichts zu bemängeln.

Zum Ende hin ist dann aber doch ein wenig die Luft bei ZION raus – so „erfreut“ man das geneigte Ohr mit einer engelsgleich seichten Akustiknummer „The Devil´s Dance“, um dann mit „Who Do You Think You Are“ zwar wieder die Stromgitarre umzuschnallen, diese dann aber nur sehr zaghaft zu bedienen.
Und auch der elfte und letzte Titel „Crash The Mirror“ entpuppt sich als Ballade – wenngleich Mr Curci hier stimmlich hervorragend aufgelegt ist.

Also gut – Freddy Curci hat einiges auf dem Kasten, denn stimmlich kann er bei dem deutlich überwiegenden Teil der Songs auftrumpfen – musikalisch ist das Ganze auch recht passabel – und technisch ohnehin einwandfrei.
Wenn zukünftig das Pendel noch ein wenig mehr Richtung „Rock“ ausschlagen würde, könnte aus ZION noch eine richtig gute Kapelle werden – momentan ist leider zu viel doch noch „zu seicht“, als dass hier eine wirklich hohe Wertung bei herausspringen kann.

Note: 6,5 / 10

Anspieltipps: „Dangerous”, „Everybody´s Watching”, „The Sky Is Falling”

VÖ: 08.12.2006

Spielzeit: 49:30 min
Titel: 11
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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