Planet Alliance - Planet Alliance

Planet Alliance - Planet Alliance Finden sich bekannte Musiker zusammen, um ein „Projekt“ zu bilden und ein/zwei Alben damit einzuspielen, besteht immer ein wenig die Gefahr, dass sich jeder Beteiligte in den Vordergrund spielen möchte und so das Gesamtwerk darunter leidet.
Steht das Ganze unter der koordinierenden Hand einer Person und stammt das Songmaterial zudem noch aus der Feder einiger weniger, dann kann etwas Beachtliches dabei herumkommen. Man denke hier beispielsweise an die Rockopern von Gary Hughes oder Tobias Sammet.

Gute Vorzeichen also für das Werk von PLANET ALLIANCE, bei dem der LAST TRIBE-Produzent Anders Theander das Szepter in der Hand hält und Mike Andersson (CLOUDSCAPE) sowie Magnus Karlsson (LAST TRIBE) das Songwriting übernommen haben.
Wenn sich dann in der Liste der Musiker solch illustre Namen wie Bob Daisley (ex-Ozzy Osbourne, ex-RAINBOW) oder die beiden HAMMERFALL-Recken Magnus Rosén (Bass) und Anders Johansson (Drums) wiederfinden, darf man Ordentliches erwarten. Von Anfang an macht das Material deutlich, wer hier die Songs komponiert hat – ganz eindeutig klingen die Songs sehr nach LAST TRIBE. Filigrane Melodien, ausgefeilte Songstrukturen, dennoch äußerst druckvoll arrangiert bei treibenden, bisweilen gar double-bass-bestückten Drumeinlagen – sowieso knackige Gitarrenarbeit – das Ganze recht bombastisch ausgelegt, fast könnte sich PLANET ALLIANCE hier als Metal-Oper verstehen, wenn es denn mehr Sänger außer dem starken Mike Andersson geben würde.

Erfreulich ist auch, dass die Truppe durchgängig Druck macht und sich einzig mit „The Quickening“ eine Powerballade leistet. Das anfänglich ebenfalls eher gemäßigte „It´s Your Cross To Bear“ dreht fortlaufend weiter auf und präsentiert sich ab der Hälfte in genau der gleichen starken Verfassung wie die übrigen Tracks.
Da wären der monumentale Opener „The Real You“, der am meisten an eine Metal-Oper erinnert, die knackig straighten „Remember Me“ oder „Calling My Name“ oder auch die mächtigen Midtempo-Kracher „Ain´t No Pleasin´ You“ oder „A Taste Of Paradise“, wobei sich ersterer durch extrem eindringliches Riffing und letzterer durch die außerordentliche Performance des Shouters punkten können.

In ähnlichen Regionen bewegt sich das Schwergewicht „Divided We Stay“ – leider ist hier zeitweilig das ansonsten angenehm unaufdringliche Keyboard etwas zu sehr präsent. Auch „The Great Unknown“ hält sich vom Tempo eher zurück, macht von der Gitarrenarbeit aber wieder mächtig Dampf.
„Where To Go“ beginnt einen Touch zu synthetisch, steigert sich vom Gitarrensound aber fast zu aktuellen RAGE und der letzte Track des Albums namens „Digging Your Own Grave“ verschafft sich mit massiven Riffs und knallharten Double-Base-Attacken hinreichend Gehör.

Mit PLANET ALLIANCE erblickt ein äußerst interessantes und abwechslungsreiches Projekt das Licht der Welt – zu den druckvollen Songs und technisch ohnehin erstklassigen Instrumentalisten gesellt sich ein äußerst fähiger und abwechslungsreicher Sänger – Mike Andersson ist eindeutig die beste Wahl für das Material. Bei der Qualität darf gehofft werden, dass das vorliegende Werk nicht der letzte Output dieses Projekts war – PLANET ALLIANCE spielen in der Power-Metal-Liga vorne mit!


Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Remember Me”, „A Taste Of Paradise”, „Digging Your Own Grave”

VÖ: 15.09.2006

Spielzeit: 48:27 min.
Titel: 11
Label: GerMusica

(Naglagor)
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