SCARAB gehören zu den Bands, die alleine schon aufgrund ihrer Herkunft einen Nachteil gegenüber anderen Bands ihres Genres haben. Oder ist es doch eher ein Vorteil, weil es sie einzigartig macht? Wie auch immer, SCARAB stammen aus dem ägyptischen Kairo, und damit aus einer Gegend, aus der man nicht gerade viele Metalbands kennt. Schon gar nicht Death Metalbands.

Doch SCARAB gibt es schon seit einigen Jahren, und mit „Serpents Of The Nile“ ist nun das zweite, eigentlich schon für 2011 angekündigte, Album der Ägypter erschienen.  Im Intro hört man auch noch, woher die Band kommt, hier werden einige orientalische Klänge angedeutet, doch „Visions Of A Blood River“ walzt diese ganz schnell platt. Mit über 9 Minuten Spielzeit ist das auch ein ganz schön schwerer Brocken, der uns da vorgesetzt wird. Trotzdem ist das hier ein Song, der live sicher besonders gut kommt. Hart und mächtig und prädestiniert zum Haare schütteln.

Aprospos schwere Brocken: Was die Songlänge angeht, machen SCARAB keine Gefangenen; abgesehen vom Intro gibt es nur einen Song, der eine Spielzeit von unter 6 Minuten aufweist. Das macht den Zugang zur Musik nun auch nicht gerade leichter, manchmal werden die Songs gegen Ende auch etwas langatmig, bisweilen sogar langweilig. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. So muss ich auch gestehen, dass der Titelsong, „Serpents Of The Nile“ mit fast fünf Minuten Länge dann doch mein Favorit ist.

Ein klein wenig fehlt mir persönlich auch der arabische Einfluss, aber das ist ja Sache der Band, ob sie das drinhaben will oder nicht. Insgesamt ist die Scheibe wirklich gut geworden, auf hohem technischem Niveau – allein, mir ist das auf Dauer etwas zu eintönig und etwas zu unmelodisch. Aber ich steh ja sowieso mehr auf Melodic Death – von daher, Schwamm drüber. Die Klasse, die SCARAB an den Tag legen, muss von den meisten Bands erst einmal erreicht werden. Man sollte nur darauf achten, sich nicht zu sehr in langen Songs zu verzetteln. (Anne)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 55:36 min
Label: Vicisolum Productions
Veröffentlichungstermin: 06.03.2015