Unleashed - Dawn Of The Nine

Unleashed DOTN160pxHaben UNLEASHED eigentlich ordentlich ihren 25. Geburtstag gefeiert? Scheinbar, denn das neue Album "Dawn Of The Nine" erscheint ein Jahr noch diesem Jubiläum. Ein paar Festivals wie u.a. das Summer Breeze, Rock Harz und das Hellfest wurden gespielt, und scheinbar hatte man beschlossen, sich in Ruhe auf das neue Album zu Konzentrieren und keine ausschweifenden Jubiläumsparties zu schmeißen.

Das Album beginnt lautstark, als würde eine Horde aufgetauter Wikinger durch das Zimmer trampeln und auf dem Weg nach draußen alles zu Klump schlagen. "A New Day Will Rise" knüpft nahtlos an die Post-Apokalyptische Geschichte des letzten Albums "Odalheim" an. Mit "They Came To Die" wird man gefühlsmäßig in Zeiten wie "Shadows In The Deep" zurück katapultiert. Der Song macht großen Spaß und geht gut nach vorne.
Was auffällt, sind die oft eingestreuten atmosphärisch und episch anmutenden Einleitungen und Ausklänge mit akustischer Gitarre und Sturm-Samples von Liedern wie "Defenders Of Midgard". Anschließend dann wieder ein Schlag mit dem (Thor)-Hammer in die Fresse bei "Where Is Your God Now"! Besonders wirkt "Land Of The Thousand Lakes" auf mich, denn hier schnarrt Johnnys Bass alleine kraftvoll und brutal schon zu Beginn des Liedes und beendet dies auch genau so. Hier bekommt auch der raueste Wikinger Gänsehaut bzw. Eisenpickel. Auch bemerkenswert sind hier die hervorragend eingestreuten Gitarrensolos von Fredrik. Der Titeltrack "Dawn Of The Nine" ist eine mächtige und intensive Nummer, die alles plattwalzt was sich ihr in den Weg stellt.
Ich bin überrascht wie jung und wütend die Band wirkt, deren Mitglieder schon stramm auf die fünfzig Lenze bzw. Winter zugehen.
"Dawn Of The Nine" wirkt so frisch, als wären keine gut 20 Jahre seit "Victory" vergangen. Frontmann Johnny stößt seine Schreie und Growls aus wie ein junger Death-Metal Gott. Wenn nicht gerade ein Mid-Tempo Stampfer regiert, fliegt die möglicherweise noch vorhandene Mähne des geneigten Fans in Kreisbewegungen bei den pfeilschnellen Stücken um den Kopf - präzise auf den vorantreibenden Rhythmus von Schlagzeug-Urgestein Anders Schulz abgestimmt.
Was UNLEASHED ausmacht, wurde im Studio sehr gut eingefangen und konserviert. Die Produktion ist niemals übertrieben oder nervtötend abgemischt um irgendwelchen Trends zu folgen.
Es gibt zahlreiche livetaugliche-Hymnen wie "Let The Hammer Fly", die einem vor Begeisterung die Tränen in die Augen treiben. Auch wenn nicht jeder Song 100% überzeugt, wirken UNLEASHED trotz Urbesetzung, in ihren selbst gesteckten Grenzen frisch und ideenreich. Sie schaffen es altbewährte Klänge mit neuen Einflüssen zu kombinieren und sind deshalb noch lange nicht am Ende. Mit Odins Hilfe feiert die Truppe aus Kungsängen bei Stockholm auch den dreißigsten Geburtstag ohne dabei müde und ausgebrannt zu wirken. Ich wusste es immer: Death-Metal hält jung!
Unleashed from Hell - besser als jemals zuvor! (Andreas)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:57 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 24.04.2015

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