The Prowlers - Devil's Bridge

THE PROWLERS - Devil´s Bridge Viele bekannte Bands haben einst als Coverband angefangen - und so haben auch die Italiener THE PROWLERS Mitte der 90er zunächst mit Material ihrer Vorbilder aufgespielt. Dass man die Einflüsse aus Hardrock, NWOBHM und Power Metal aber auch prima zu eigenem Liedgut verarbeiten kann, ist der Band dann aber irgendwann auch aufgefallen und so gab es 2000 das erste Material, das Labels angeboten wurde. 2001 gab es denn auch auf einem italienischen Label das Debut "Soul Thieves" - und es hat bis heute gedauert, dass der zweite Output namens "Devil's Bridge" losgelassen wird. Dass THE PROWLERS eine hochkarätige Truppe im Rücken haben, was die Produktion angeht, merkt man durchgängig – das Scheibchen ist schließlich in den Studios von Tommy Hansen entstanden - und der Gute hat ja bereits HELLOWEEN oder PRETTY MAIDS-Material veredelt.
Nach einem überraschend seichten Intro langt die Band denn aber auch kraftvoll zu und zelebriert ein frisches Feuerwerk an Stilmix - mit angenehm großem Metal-Anteil, aber auch deutlichen Progressive-Einflüssen, die teils knapp an arger Frickelei vorbeischrammen, aber technisch voll überzeugen können.
10 Titel finden sich auf "Devil's Bridge" - inklusive einer 38-sekündigen "Prelude" - das Ganze verteilt auf 51 Minuten Spielzeit - das ergibt im Schnitt epische Nummern von 6 bis 7 Minuten Länge - da besteht die Gefahr, dass die einzelnen Tracks doch etwas langatmig geraten - und auch hier gilt: THE PROWLERS umschiffen auch diese Klippe durchweg gekonnt - sei es beim Opener "Alone In The Dark" oder bei "YTT" - die Titel bieten derart viel Abwechslungsreichtum, ohne dadurch überladen zu wirken - und zeitweise klingt der Sänger gar ein wenig nach Bruce Dickinson, so dass man zu denken versucht ist, IRON MAIDEN hätten wieder eine Menge frischen Wind in ihr Material bekommen.

Ohne Verschnaufpause geht es weiter mit "The Invsible Prison" und dem längsten Track des Albums "A Last Gaze". Letzterer nimmt sich mit einem Keyboard-Intro auch entsprechend Zeit, bevor es gewohnt knackig zur Sache geht - inklusive ruhigerer Einwürfe im Mittelteil, die die Atmosphäre zwar steigern, aber doch etwas den Schwung aus der Nummer nehmen. Anders "Fused" - hier treten die Italiener das Gaspedal wieder durch - und setzen ausgiebig auf Keyboards - zumindest in dieser Hinsicht lassen ROYAL HUNT grüßen.
Ebenso leicht synthetisch durchsetzt kommt das etwas eintönige Instrumental "Acid One" daher, um dann wieder Platz für das erneut leicht IRON MAIDEN-lastige "Imagination Game" zu machen. Der Titeltrack "Devil's Bridge" wird dreigeteilt präsentiert – zunächst die kurze orchestrale Einleitung "Prelude", die in simpel betitelt in die insgesamt 9 Minuten langen "Part 1" und dann "Part 2" mündet.
THE PROWLERS ziehen hier keine neuen Joker aus der Tasche, sondern tragen erneut ihre gelungene Mischung druckvoll vor – so dass "Devil's Bridge" insgesamt einen runden und abwechslungsreichen Abschluss erfährt.

Die Einflüsse der PROWLERS lassen sich nicht verleugnen – gerade was den Gesang angeht, aber die Band schafft es, aus diesen Einflüssen ein eigenständiges Klangbild zu kreieren und liefert mit dem Zweitwerk eine empfehlenswerte Scheibe ab, die quer durch die Bank ihre Freunde finden wird, denn die Vermischung der Stile von Progressive und Power Metal schafft ihren Reiz. Dass "Devil's Bridge" nicht die Top-Punktzahl erhält, liegt an den kleineren Frickelpassagen und den keyboardlastigen Stellen…


Anspieltipps: "Alone In The Dark", "YTT", "Devil's Bridge"

Note: 9,0 / 10

Veröffentlichungstermin: 09.06.2006

Spielzeit: 51:19 min
Titel: 10
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
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