Van Canto - Dawn Of The Brave

vancanto dawnofthebraveDrei Jahre nach dem letzten Album und diversen Touren und Festivalauftritten sind VAN CANTO nun zurück mit ihrer neuen Scheibe „Dawn Of The Brave“. Das hat nicht nur einen furchtbar pathetischen Titel, das ist auch furchtbar pathetisch. Da können sich MANOWAR noch eine Scheibe abschneiden. Ach nein, geht ja nicht, MANOWAR verstehen ja keinen Spaß. Dann eben nicht.

„Dawn Of The Brave“ wird von einem – natürlich gesungenen – Intro gleichen Namens eingeleitet. Dann geht es gleich flott mit „Fight For Your Life“ weiter, allerdings kann mich der Song nicht so recht überzeugen. Trotz schöner Gesangsparts von Inga Scharf ist er mehr oder weniger ereignislos. Das gilt leider auch noch für einige andere Songs wie „To The Mountains“ und „The Awakening“.

Auch das EUROPE-Cover „The Final Countdown“ kann mich nicht überzeugen. Zwar ist der Song sofort zu erkennen, eigentlich auch ganz gut umgesetzt, aber es fehlt einfach das, was wir hier im Saarland „Schmackes“ nennen. Der richtige Wumms eben. Der Song dümpelt zu sehr vor sich hin, daraus hätte man mehr machen können.

Das soll es aber auch schon mit der negativen Kritik gewesen sein. Erstes echtes Highlight der Platte ist „Badaboom“, zu dem es übrigens auch ein äußerst sehenswertes Video gibt, in dem VAN CANTO gegen den bösen Professor in Person von Bernhard Hoëcker (der scheint wohl Gefallen daran gefunden zu haben in deutschen Metalvideos munter mitzumischen) kämpfen und Bands wie BLACK SABBATH, METALLICA und SABATON ihre geraubten Instrumente zurückbringen. Man sieht, mit der Kraft der Stimme lassen sich nicht nur Gläser sprengen.

Auch das herrlich groovende „Steelbreaker“ ist ein echter Ohrwurm, der zeigt, daß man nicht unbedingt Gitarren braucht um einen Song zu rocken. Etwas anders ist „The Other Ones“, das sehr ruhig, fast schon balladesk und dennoch heftig daherkommt, und für das VAN CANTO bei den Choraufnahmen Unterstützung von fast 200 Fans bekommen haben.

„My Utopia“ ist ein weiteres Highlight der Scheibe. Einfach ein toller Song, der auch nicht mit den klassischen Ohoho-Chören geizt und sich mit seinem Mitsingrefrain förmlich für die Setlist der nächsten Touren anbietet.

Auch die Cover „Holding Out For A Hero“ und „Paranoid“ sind im Gegensatz zu „The Final Countdown“ gut gelungen, insbesondere „Paranoid“ ist sehr gut umgesetzt. Und daß „Holding Out For A Hero“ metalkompatibel ist, das haben vor einigen Jahren ja schon die GRAILKNIGHTS zumindest live bewiesen.

Sicher muß man wahrscheinlich etwas offen sein, um VAN CANTO wirklich mögen zu können. Und ich muß auch zugeben, ständig kann ich mir keine A-capella-Songs anhören. Das ist dann irgendwann doch zu viel des Guten. Aber live ist die Band immer ein Erlebnis und auch „Dawn Of The Brave“ geht einem nicht schon nach dem ersten Durchlauf auf die Nerven. Im Gegenteil, diese Scheibe kann man sich wirklich gut anhören und VAN CANTO haben wieder einmal – mittlerweile zum fünften – Mal bewiesen, daß man auch A Capella ordentlich rocken kann. Der einzige Kritikpunkt, den ich noch hätte: Der Sound ist etwas dumpf und hätte gerne klarer und kraftvoller sein dürfen. (Anne)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 51:11 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 07.02.2014

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