Rhapsody Of Fire - Dark Wings Of Steel

rhapsodyoffire darkwingsofsteelRHAPSODY OF FIRE, einer der beiden Zweige, in die sich RHAPSODY (irgendwann auch OF FIRE) aufgespalten haben, bringen nun nach über zwei Jahren Wartezeit neues Material heraus. Es gab zwar schon mal ein Livealbum, aber das bot ja nichts großartig neues. Die ehemaligen Kollegen haben mit LUCA TURILLI'S RHAPSODY bereits Mitte 2012 neues Material vorgelegt. Da wird es doch so langsam mal Zeit, daß auch RHAPSODY OF FIRE in die Pötte kommen.

Und hier haben wir nun mit „Dark Wings Of Steel“ das erste Album ohne Luca Turilli. Das beginnt gar nicht mal schlecht mit einem langen, choralen Intro. Und da hört man schon, daß keine Mühen gescheut wurden, denn es handelt sich um einen echten Chor und ein echtes Orchester, die gleich auf die Platte einstimmen und die Marschrichtung angeben. Das Intro geht übergangslos in den ersten Song „Rising From Tragic Flames“ über und spätestens hier hört man, mit welcher Band man es zu tun hat. Der Song klingt ziemlich back to the roots – nur mit echtem Orchester. Und das ist ziemlich cool. RHAPSODY haben den Bombast, auf den sie immer hingearbeitet haben.

„Angel Of Light“ beginnt vielversprechend, wird dann aber zu einem sehr ruhigen, sanften und dennoch kraftvollen Song, in dem den Chören viel Raum eingeräumt wird. „Tears Of Pain“ ist fast schon progressiv, Fabio Lione zeigt eine beeindruckende Gesangsleistung, aber trotzdem ist der Song insgesamt eher unspektakulär. Man hat zwar viel Orchester und viele Chöre in den Song gepackt, einen Ohrwurm hat man dadurch aber noch lange nicht geschaffen.

Das gilt auch für die folgenden Songs, insbesondere für „My Sacrifice“, das längste Stück der Scheibe. Die Songs wechseln zwischen ruhigen, beinahe akustischen und bombastischen, metallischen Parts hin und her, darüber liegt Fabio Liones Stimme, die ich wirklich sehr mag – aber wie sagt man so schön? Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Das mag ja alles künstlerisch wertvoll sein, aber insbesondere „My Sacrifice“ ist auf Dauer einfach nur langweilig.

Interessant ist dafür „Silver Lake Of Tears“, das etwas an KORPIKLAANIs „God Of Wind“ erinnert. Interessanter Querverweis, nicht? Im Gegensatz zu den Songs davor dürfen hier die Gitarren auch mal wieder richtig ran und das Stück ist richtig gut geworden.  „Custode Di Pace“ ist ein Song in der Muttersprache der Italiener den in den ersten Takten an CELINE DIONs „My Heart Will Go On“ (heut hab' ich's aber mit den seltsamen Vergleichen) erinnert. Trotzdem eine tolle akustische Ballade.

„A Tale Of Magic“ ist zwar im Grunde auch ein guter Song, mir wiederholt sich da jedoch zu viel immer wieder. Der Titelsong „Dark Wings Of Steel“ beginnt düster und schnell. Er enthält viele progressive Elemente, viele chorale Parts und ist dennoch hart und schnell und schafft so den perfekten Spagat zwischen Bombast und Metal. Trotzdem fehlt dem Song das gewisse Etwas, was ihn zu einem wirklich genialen Song machen würde.

Das traurige und ruhige „Sad Mystic Moon“ bildet den Abschluß von „Dark Wings Of Steel“, bei dem das Zusammenspiel zwischen Fabio Lione und den Chören perfekt umgesetzt ist. Auch daß die Drums hier mal etwas weiter im Vordergrund stehen, macht sich gut. Dazu kommt noch ein schöner Ohrwurmrefrain und beim letzten Song kann man nur sagen: Alles richtig gemacht. Das gilt jedoch leider nicht für das ganze Album. Es ist ein harter Brocken und braucht auf jeden Fall einige Durchläufe. Ganz überzeugen kann es mich jedoch auch nach ungezählten Durchläufen nicht. Mir fehlt da einfach was. Auf Dauer wird mir die Scheibe dann doch langweilig, obwohl es handwerklich nur wenig daran auszusetzen gibt. (Anne)


Bewertung:  7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 59:27 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 22.11.2013

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