REO Speedwagon - Setlist: The Very Best Of Live

reospeedwagon setlistEbenso wie STYX oder JOURNEY kam bei REO SPEEDWAGON der große Erfolg, als sie sich Ende der Siebziger vom klassischen Rockstadion tauglicheren Melodien zuwandten. Vor allem das Album „Hi-Infidelity" sorgte mit den Mega-Hits „Keep On Loving You" und „Take It On The Run" für Platinauszeichnugen. Auch sonst standen die Balladen wie „Can´t Fight This Feeling" bei den Fans hoch im Kurs. Seit Mitte der Achtziger ist es um die Truppe aus Champaigne, Illinois ruhig geworden, neues Material gibt es nur noch alle Jubeljahre, zuletzt 2007 auf „Find Your Own Way Home". Doch ihr Backkatalog lässt sich immer noch ausschlachten und so ist der Fünfer Teil der „Setlist"-Reihe ihres alten Labels Columbia/Sony.

Hier gibt es quasi eine Hitsammlung, bestehend aus Konzertmitschnitten, also nicht unbedingt die bekanntesten Lieder der in der Reihe vertretenen Acts. Das zeigt sich hier besonders am Fehlen meines persönlichen Favoriten „Take It On The Run". Doch darum geht es nicht, sondern um Titel, die auf der Bühne erst ihre Qualitäten offenbaren. Wer kennt das nicht, da kommt bei einem Konzert ein Titel, den man bislang nicht zu den Favoriten zählte, doch plötzlich gewinnt man ihm völlig neue Facetten ab.

Gerade der Setlist wird in letzter Zeit zuviel Gewicht verliehen, dabei sollte doch die Performance im Vordergrund stehen. Jeder hat seine Lieblinge und manchmal tut es auch gut, wenn abgenudelte Standards außen vor bleiben. Im Web 2.0 gibt es durchaus hilfreiche Seiten, bei denen man sich die Setlisten nach den Gigs ansehen kann, um eventuelle Lücken zu schließen. Leider werden diese Seiten oft dazu missbraucht, um schon im Vorfeld über ein Konzert zu wettern, wenn auf der laufenden Tour bestimmte Titel fehlen.

„Setlist-The Very Best Of Live" will vor allem großartige Liveversionen von Stücken der jeweiligen Bands präsentieren, auch hier besteht kein Anspruch auf alle Hits wie bei normalen Live-Scheiben. Leider haben REO SPEEDWAGON mit „You Get What You Play For" nur ein relevantes Livedokument auf dem Markt, und das wurde 1976, also vor ihrem Durchbruch veröffentlicht. Wenigstens befindet sich die überragende Version von „Golden Country" auf dem Dreher hier.
Von der Compilation "The Second Decade Of Rock´n´Roll 1981-1991" gibt es mit „Don´t Let Him Go" und „Tough Guys" zwei Songs, die 1985 in Kansas City aufgenommen wurden. Auch sonst finden sich je zwei Stücke, die von dem gleichen Auftritt wie etwa 1981 in Denver und 1990 in Grand Rapids stammen. Das lässt die Vermutung zu, dass das Material von den jeweiligen Mitschnitten nicht durchweg brauchbar für ein Release war und nun die qualitativ bessern Aufnahmenverwertet werden.

Ein Feeling, wie man es sich von einer Livescheibe wünscht kommt da nicht auf, weil einfach zu viele Schnitte dazwischen sind. Durchweg gute Darbietungen, aber leider ohne roten Faden, selbst wenn es kaum Unterschiede beim guten Sound gibt. Uninteressant dürfte das für Neueinsteiger zwar nicht sein, zumal die Alben der Reihe für zehn Euro angeboten werden. Dennoch würde ich eher den Siebziger-Klassiker empfehlen, den gibt es mittlerweile in einer Fünfer-Box mit vier Studioalben für einen ebenfalls niedrigen Obulus. Und für Sammler ist diese Zusammenstellung auch nicht unbedingt ein Muss. (Pfälzer)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 78:32 min
Label: Columbia/Sony
Veröffentlichungstermin: 24.05.2013

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