Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich vor gut zwei Jahren „Music Of Light", das Debüt von ARVEN in der engeren Auswahl zum Rezensieren hatte (und die Platte dadurch auch einige Male gehört habe), nur an den Inhalt habe ich kaum noch Erinnerungen. Werde ich einfach nur alt oder liegt das daran, dass das Album einfach nur purer Durchschnitt gewesen ist? Wie auch immer, die Band aus dem Großraum Frankfurt am Main machte damals vor allem dadurch auf sich aufmerksam, dass sie aus fünf Musikerinnen plus Quotendrummer bestand und immer noch besteht.

Darunter befinden sich mit Anastasia Schmidt eine respektable Gitarristin und Songschreiberin und auch Sängerin Carina Hanselmann ist überdurchschnittlich begabt, wenngleich mich ihr ziemlich gleichförmiger Gesang nicht packen will; im Gegensatz zu beispielsweise Simone Simmons (EPICA), Sabine Edelsbacher (EDENBRIDGE), Tarja Turunen oder Floor Jansen (Ex-AFTER FOREVER), um im Genre zu bleiben.

Zusammengefasst ist genau das auch das Problem am zweiten Album von ARVEN, das den schönen Titel „Black Is The Colour" trägt, und damit überrascht, dass das Titelstück nur auf der limitierten Erstauflage zu finden ist; wer denkt sich denn so etwas aus? Die Band aus Hessen agiert auf ihrem zweiten Album sicherlich selbstbewusster und das Material wirkt ausgereifter als in der Vergangenheit, mitreißende Songs muss man trotzdem suchen; da sind wir wieder an dem Punkt, kann die Musik einen packen!? „The One For Me", bei dem VAN CANTO Sänger Stefan Schmidt unterstützend mitwirkt, ist so einer. Auch die Ballade „All I Got" sowie der Abschluss „My Fall" gehen in Ordnung, auf „Black Is The Colour" ist aber auch einiges zu finden, was ins Ohr geht, um dann schnellstens an anderen Körperöffnungen wieder raus zu kommen. Zudem wirkt die ganze Sache recht brav und verhalten, also ich kann nicht erkennen, dass Album Nummer zwei „härter und düsterer" geworden ist.

Wenigstens schränken sich ARVEN stilistisch nicht ein, das Frankfurter Sextett wird mit „Black Is The Colour" von der Symphonic/Gothic Metal Gemeinde bis hin zu den Mittelalter/Folk Fans einige ansprechen können. Von daher ist es schade, dass „Black Is The Colour" nicht stärker geworden ist, im Vergleich zu „Music Of Light" steigert man sich nur unwesentlich. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:05 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 23.08.2013