De La Cruz - Street Level

De La CruzDer Bandname lässt hier eher auf eine spanische oder portugiesische Band schließen, stattdessen stammen DE LA CRUZ aber aus Australien und haben Sleaze-Rock im klassischen MÖTLEY CRÜE-Stil zu bieten. Der Band, die 2007 gegründet wurde, gelingt dies wirklich gut, und daher sollte hier jeder Genre-Fan mal einen Blick riskieren. Fans des Sleaze-Rock werden hier große Freude haben, Hasser des Hair-Metal und der gesamten Stilrichtung werden hingegen die gleichen Kritikpunkte wie sonst auch finden. Daher werden sich diese Leute wohl schon am Video zu „Cherry Bomb" stören. Doch hier soll es nicht darum gehen, wie sehr jemand die Stilrichtung hasst, oder wie sehr ein anderer sie liebt. Fakt ist, dass DE LA CRUZ im neuen Jahrtausend ein Sleaze-Rock-Album veröffentlichen und sich damit gar nicht mal so schlecht anstellen.

 

Der Opener und gleichzeitige Titelsong „Street Level" klingt bereits sehr druckvoll und bietet dem Album einen sehr guten Auftakt. Hier findet man die für dieses Genre so typischen Passagen zum Mitsingen, und so wird bereits der erste Song zum Ohrwurm. Der Anfang des darauf folgenden „Girls Go Wild" ist geradezu perfekt, und auch hier findet man die bereits oben genannten Passagen, „When the Girls Go Wild, ....!". „Turn It Up", startet mit einem Arena-Rock-artigen Intro und kann mit einem super Riff punkten. Das darauf folgende „Legions of Love" ist für meinen Geschmack etwas zu soft geraten, dieser Eindruck entsteht auch beim anschließenden „Gimme Love". Weshalb ausgerechnet der Song „Cherry Bomb" als Single gewählt wurde, ist mir nach wie vor ein Rätsel, denn meiner Meinung nach gibt es wesentlich bessere Songs auf „Street Level". „Dreaming" sollte wohl ein Gute-Laune-Rocker werden, scheitert aber am zu poppigen Sound. Eine Power-Ballade, welche an einigen Stellen auch an WHITESNAKE zu 80er-Zeiten erinnert, folgt umgehend und wirkt durch den vielen Chorgesang gegen Ende auch etwas zu poppig. Bei „Worlds Collide" werden zuerst einmal, in bestem DEF LEPPARD Stil, die Gitarren in den Vordergrund gestellt. Durch den Chorgesang erinnert auch der weitere Verlauf des Tracks sehr stark an die englischen Rocker. Auch wenn der Titel des Songs „S.E.X." mehr als billig klingt, ist es mitunter einer der besten Songs von „Street Level". Flottes Tempo, Refrain zum Mitsingen und starke Gitarren geben dem Song alles, was ein Sleaze-Fan braucht. Nach dem erneut sehr stark an DEF LEPPARD angelehnten „Set The Night" werden gegen Ende bei „Shine" doch noch die Akustikgitarren ausgepackt, und DE LA CRUZ schaffen eine saubere Ballade, mit der das Album perfekt seinen Abschluss findet.

Soundtechnisch lässt sich nichts meckern, hier klingt trotz der vielen 80er-Momente nichts altbacken. DE LA CRUZ veröffentlichen mit „Street Level" ein sehr gutes Debütalbum, welches sicherlich nicht jeder Band gelingt. Allerdings wirkt es auf Dauer etwas eintönig, und an manchen Stellen sind zu viele Parallelen auf andere große Bands zu schließen. Irgendwie etwas schade, aber DE LA CRUZ schaffen es nicht so recht, sich einen eigenen Charakter aufzubauen. Trotzdem macht es ziemlich viel Spaß, sich die Scheibe anzuhören, und daher bin ich schon jetzt sehr gespannt, wie es mit der Band weitergehen wird.

Für Sleaze- und Hair-Metal-Fans auf jeden Fall eine absolute Hörempfehlung, für alle, die mit dieser Musikrichtung noch nie etwas anfangen konnten, Finger weg. Fast vergessen, die Ähnlichkeit des Covers mit dem von „Too Fast For Love" ist natürlich reiner Zufall. (Pascal)

Bewertung: 7,5 /10 

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:41
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 22.03.2013

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