The Resistance - Rise From Treason

theresistance_risefromtreasonGöteborg war ja schon immer ein Phänomen, wenn es um Metal geht. Wohl in keiner anderen Stadt gibt es so viele (international erfolgreiche) Metalbands wie in der Stadt an der schwedischen Westküste. Und was dort auch schon immer Gang und Gäbe war, ist, daß fast alle Bands miteinander befreundet sind, Bandmitglieder munter getauscht werden oder sich aus alten Bands neue formieren. So auch im Falle von THE RESISTANCE. Denn hier handelt es sich mitnichten um einen Newcomer, sondern die Band besteht aus Jesper Strömblad, Glenn Ljungström (beide Ex-IN FLAMES), Marco Aro (Ex-THE HAUNTED, FACEDOWN) und Chris Barkensjö (ex-KAAMOS, ex-GRAVE) und somit aus lauter alten Bekannten.

Im April diesen Jahres will man nun die Metalwelt mit dem ersten Album beglücken. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, gibt es drei Monat zuvor als Appetithäppchen die EP “Rise From Treason”, die gerade mal 4 Songs enthält und noch nicht einmal eine Viertelstunde dauert. Namedropping will man laut eigener Aussage nicht betreiben, sondern als echte Band bekannt werden. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich erst relativ spät auf den Vierer aufmerksam wurde. Und Jesper Strömblad hätte ich auf den Fotos auch nicht erkannt. Irgendwie hat der sich ganz schön verändert.

Verändert hat sich auch der Musikstil. Denn wenn man hört, daß da gleich zwei ehemalige IN FLAMES-Mitglieder rumwerkeln, darunter der ehemalige Hauptsongwriter der berühmten Schweden, dann sollte man doch annehmen, daß das Endprodukt ziemlich nach IN FLAMES klingt. Tut es aber nicht. Das heißt, natürlich hört man, wer hier die Gitarre in der Hand hält, aber nicht so deutlich, wie man es erwarten würde.

Der Opener „My Fire“, bei dem es nach einem eher ruhigen Anfang gleich so richtig schön auf die Fresse gibt, ist dann doch ziemlich Hardcore-lastig und man hat das Gefühl, daß der Song hauptsächlich aus seinem Refrain besteht. Erst bei „Face To Face“ hört man dann zum ersten Mal deutlich, daß hier Jesper Strömblad mitwirkt. Und dieser Song gefällt mir persönlich dann dementsprechend doch am besten. Vielleicht liegt das aber auch daran, daß hier der Hardcore nicht ganz so stark durchkommt. Der Titelsong selbst schafft es gerade mal auf zweieinhalb Minuten und ist damit genauso kurz und knapp wie die gesamte EP gehalten.

Den letzten Song, „Slugger“, konnte man schon vorab hören und man kann ihn sich auch nach wie vor kostenlos auf der Seite von earMusic herunterladen, um mal einen Eindruck von der Band zu gewinnen. Auch dieser Song geht mehr in Richtung Hardcore als in Richtung Death Metal und so kann man sich schon ganz gut vorstellen, wie das fertige Album später klingen wird.

„Rise To Treason“ besteht aus vier schnellen, kurzen und knackigen Songs, die sich rein objektiv betrachtet auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Aber was anderes kann man bei den beteiligten Musikern auch eigentlich gar nicht erwarten. Mir persönlich ist es zu  Hardcore-lastig, das ist einfach nicht mein Ding. Auch der stellenweise arg bellende Gesang ist einfach nicht nach meinem Geschmack. Wer sich von dieser Band einen Sound, der mehr Richtung alte IN FLAMES geht, erhofft hat, der wird mit dieser EP enttäuscht werden. Für alle anderen, vornehmlich für die, die auch gerne Hardcore hören, dürfte die EP aber eine angenehme Überraschung sein. (Anne)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 12:42 min
Label: earMusic
Veröffentlichungstermin: 25.01.2013
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