Down - Down IV Part 1-The Purple EP

DOWN_IV_PART_I_THE_PURPLE_EP_webDie Erwartungen waren nach dem dritten Teil der Diskographie schon recht hoch, aber dennoch ließ man sich im DOWN-Campus die nötige Zeit, um ein neues Werk herauszubringen und absolvierte zwischenzeitlich dafür umso mehr Gigs. Da man sich für das Folgewerk auch nicht auf eine bestimmte Richtung einigen wollte / konnte, entschied man sich für das EP-Prinzip. So kommt nun nach und nach "Down IV" zusammen, bestehend aus vier EPs, die angeblich alle unterschiedliche Stilistiken aufweisen sollen. Den Anfang macht nun "Part I - The Purple EP", auf die die Fans schon so lange warten müssen.

Im Gegensatz zu einem Longplayer verzeiht man auf einer EP keine Lückenbüßer. Somit muss also jeder der insgesamt sechs Songs ein Knaller sein, der auch direkt zündet.

Aber mit der Zündung hapert es etwas. Vielleicht waren es auch die Bedenken oder die Befürchtung, dass es mitunter zu einer Enttäuschung kommt; gerade bei einer favorisierten Band gehen einem diese Gedanken durch den Kopf. Und besser wird eine Platte auch nit, je mehr darüber geredet und spekuliert wird...

Schon seit der Veröffentlichung der DVD (Diary...Link) und den darauf folgenden teils übertriebenen Selbstdarstellungen und (Beinahe-) Peinlichkeiten von Frontmacker Phil Anselmo ist mein Interesse etwas "down", auch wenn mir DOWN III verdammt gut gefallen hat. Wenn auch musikalisch immer noch in absoluter Höchstform machten mir die Gesangsleistungen von Phil etwas Kummer, da kam schon wesentlich mehr von Herr Anselmo.

Die EP wurde ganz im Stile von BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN und Co. angegangen, will heißen keine Studioraffinessen, keine Tricksereien und sonstiger moderner Kram. Dennoch ballert das Anfangsriff von "Levitation" bös aus den Boxen, gefolgt von einer herrlichen Rifffolge, die an 100% DOWN keinen Zweifel lassen. Der Gesang lässt sich auch sehr gut hören, der Startschuss ist gelungen. Gefolgt vom bereits live erprobten "Misfortune Teller" mit einem NOLA-Riff par excellence geht es weiter und lässt die Begeisterung steigen. Leider stagniert diese Begeisterung, wenn zwar sehr coole, aber auch etwas uninspiriert klingende Songs wie "This Curse Is A Lie" oder "Open Coffins" erklingen, wenngleich auch Letztgenanntes durch seinen zähen Fluss interessante Nuancen bietet.

"This Work Is Timeless" trifft zwar den Nagel auf den Kopf, aber als Song gibt er nicht wirklich den Kern des Schaffens der Allstar-Kappelle wieder. Die Single-Auskopplung "Witchtripper" ist dann zwar das bekannteste, aber meines Erachtens bei weitem nicht beste Stück des Sixpacks. Auch wenn das Riff was kann, irgendwie leiert diese Kiste arg und birgt nur wenige Highlights.

Die fünf NOLA-Jungs sind einfach viel zu gute Musiker, um schlechte Musik zu schreiben, aber daher ist man auch etwas konstaniert, wenn die Songs einen nicht so direkt an den Eiern packen. Gott sei Dank darf man die EP auch vorab mehrmals anhören, aber der Eindruck ändert sich dabei nicht merklich. Auch beim x-ten Durchlauf stehen die Highlights fest, das Urteil fällt positiv, aber nicht überschwänglich aus.

Was anfangs als reine Geldmacherei abgestempelt wurde, wird durch den bisherigen Kaufpreis von 8,99 Euro leicht gedämpft, letztendlich entscheidet das Gesamtbild, wenn der letzte Teil von "Down IV" erschienen ist. Aber immerhin gibt es für kleines Geld über 33 Minuten Mucke vom Feinsten. Da kann und soll man nicht meckern. Was ich damit dann auch sofort beende. (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 33:19 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 14.09.2012

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