Wight - Through The Woods Into Deep Water

Wight_Cover160Aufmerksam wurde ich auf diese Band auf dem damaligen lokalen Doomfest, wo wir mit den Jungs die Bühne teilen durften. Ihr guter Ruf eilte ihnen bereits voraus, und was ich an diesem Abend hörte, fand ich sehr ansprechend, daher ließ ich WIGHT seither nicht mehr aus den Augen und trage auch heute noch gerne ihr Shirt.
Endlich mit einem kompletten Album am Start bin ich gespannt, auf welchem Stand sich die professionell ambitionierte Combo aus dem Raum Darmstadt befindet. Soviel schon mal vorab: Hier wird produktiv und vorteilhaft am Docht gezogen! Den Verlauf der vorangegangenen Studioaufnahmen habe ich bereits verfolgt und dabei festgestellt, dass WIGHT keine halben Sachen machen. Alles live eingespielt unter professionellen Bedingungen passt zum Rest und kann der Musik von WIGHT nur dienlich sein.

„Through The Woods Into Deep Water" gibt alles wieder, was das Trio ausmacht, starke Melodien, kräftigen Groove und vor allem geniale Gesangslinien. Sänger und Gitarrist Rene konnte damals schon live für Begeisterung sorgen, und diese Begeisterung setzt sich auf dem Album deutlich fort.

Die Siebziger Jahre sind definitiv die bevorzugte musikalische Lebenswelt von WIGHT, mit all ihren Restspuren der lockerleichten Hippiezeit, auch wenn der steinige Weg des Rocks nie verlassen wird. Aber manchmal meint man, dass dem Rundling bei der Wiedergabe Rauch entsteigt, und zwar nicht wegen der Geschwindigkeit. Den musikalischen Hintergrund haben die Jungspunde wohl von Bands wie damals LED ZEPPELIN oder heutzutage DOWN angenommen. Abwechslungs- und facettenreich ist „TTWIDW" geworden, mit rockigen, doomigen, spacigen und abgefahrenen Parts, die Palette an Retroeffekten wird eifrig ausgeschlachtet, aber nie übertrieben oder gar unpassend verwendet. Anspieltipps wären da zum Beispiel „Southern Comfort & Northern Lights", das mit Saxophon und Orgel etwas aus der Rolle fällt und ein kleines Highlight darstellt. Aber auch der Einsatz von Mundharmonika wie bei „You!" verleiht stellvertretend den oft durchgezogenen Jam-Charakter der Scheibe.

So wird das aktuelle Album zu einem Hörgenuss für alle Liebhaber dieses Genres, und ich kann die Band live ebenfalls nur empfehlen; da WIGHT gerade auf Tour sind und gerne ein paar Kilometer Anreise auf sich nehmen, um spielen zu dürfen, wird sich da bestimmt demnächst die Gelegenheit ergeben. Long live Wightism! (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 50:11 min
Label: Fat & Holy Records
Veröffentlichungstermin: 09.07.2012

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