Daniel Jordan und Brad Kinsella, die beiden kreativen Köpfe von KOPEK sind schon zwei seltsame Vögel, behaupten sie doch im Opener „Love Is Dead“ glatt: „Rock Is Dead, Heavy Metal Is Dead“; und das soll ich jetzt gut finden? Ganz Ernst meinen sollte man den Text der ersten Single aus dem Debütalbum „White Collar Lies“ dann nicht, wie auch den Rest der Lyrics, die häufig von Drohen handeln. Bei KOPEK steht ganz klar die Musik im Vordergrund, die sich irgendwo zwischen Indie Rock, Alternative Rock und Hard Rock bewegt.

Da die beiden aus Irland stammen, mag einem auch der Begriff Brit Pop/Rock wieder ins Gedächtnis zurückkehren, nachdem dieser dort über Jahre unangetastet gelegen hat, ganz passend scheint das aber auch nicht zu sein, denn KOPEK sind irgendwie sehr eigen. Und das ist auf jeden Fall als Kompliment gemeint. Von daher ist es eine gute Sache, dass „White Collar Lies“ nun auch hierzulande über das Label Another Century (ein Teil der in Metalkreisen sehr bekannten Century Media Gruppe) veröffentlicht wird.   

Seine Stärken hat „White Collar Lies“ ganz klar zu Beginn mit seinen eingängigen Krachern „Love Is Dead“, „Cocaine Chest Pains“ und „Fever“, sowie am Ende mit den beiden deutlich atmosphärigeren „Bigger Than Us All“ und „Sin City“. Den Rest empfinde ich nicht durchweg als große Musikkunst, ein paar Lückenfüller sind im Laufe der Dreiviertelstunde schon dabei. Das trübt den Hörgenuss jetzt nicht allzu sehr, weil man genügend Hits am Start hat, kostet in der Endabrechnung aber einen Punkt. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:30 min
Label: Another Century
Veröffentlichungstermin: 25.05.2012