Griechenland ist am Arsch. Das weiss wohl mittlerweile wirklich jeder. Finanziell, strukturell und auch gesellschaftlich wird das Land in Südost-Europa noch einige Jährchen strampeln müssen.
In Sachen Gitarrenmucke gab es in Hellas bis auf ROTTING CHRIST, SEPTIC FLESH und SUICIDAL ANGELS ebenso wenig bemerkenswerte Exporte zu verzeichnen.
Und nun, mitten in diese krisengeschüttelten Zeiten kommen HAIL SPIRIT NOIR, das Projekt von Haris und Theoharis um die Ecke und hauen mit "Pneuma" ein Album heraus, das genauso im Gedächtnis haften bleiben kann - sofern man sich auf diesen ungewöhnlichen Sound einlassen will.
Dies ist zwar auf den ersten Blick eine anstrengende Angelegenheit und definitiv nix für die Puristen der beiden Lager, aber scheuklappenfreie Hörer sollten sich für 36 Minuten in die schwarze LSD-Akropolis wagen.
Hier begleitet nämlich die Orgel in der Klangfarbe wie zu PINK FLOYD´s Anfangszeiten das schwarzmetallische Gerase ("Against The Curse, We Dream" oder der Opener "Mountain Of Horror"), dort wird in OPETH-Manier bei "Let Your Devil Come Inside" und "When All Is Black" zwischen klarem und aggressivem Gesang gependelt und geproggt, was die Saiten hergeben.
Das nahezu dreizehn-minütige "Into The Gates Of Time" baut schöne atmosphärische Bögen, endet aber in knapp 4 Minuten nächtlichem Grillen-Gezirpe, was dann doch ein Stück zuviel des Guten ist..
Am Ende von "Pneuma" kommt sogar ein wenig Gothic-/Wave-Feeling mit dem offensichtlich als Bandhymne aufgebauten "Haire Pneuma Skoteino" auf - an Abwechslung mangelt es hier sicher nicht.
Auch wenn anfänglich mein Stirnrunzeln ob dieses kruden Mixes überwog, ziehe ich aus "Pneuma" ein positives Fazit: Mutig, abgedreht und gut umgesetzt.
Die Metal-Welt hat einen grellen Farbtupfer mehr, immerhin auf dieser Ebene kommt aus dem Land der Wiege der Demokratie Innovation! (Brix)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 36:57 min
Label: Aural Music
Veröffentlichungstermin: 27.02.2012