Brand New Sin - United State

UnitedNationFinalCover160„Recipe For Disaster" war für mich DAS Album, das so viele gute Elemente vereinte: Dreckiger Rock'n'Roll, roher Sound und eine göttliche Ausnahmeröhre.

Mittlerweile ist der Ursprung dieser stimmlichen Meisterleistung Joe Altier nicht mehr bei den Überresten von BRAND NEW SIN, aber das war nicht das einzige, was sich bei den zukünftigen Alben ändern sollte. Auch Gitarrist und Gündungsmitglied Kenny Dunham kehrt der Band den Rücken, und ausgerechnet ein Gitarrist, den man sich kaum für eine so traditionelle Mucke vorstellen kann, übernimmt den Posten mitsamt Gesang: Kris Wiechmann von EARTH CRISIS.
Seither ist die Band für mich eigentlich sehr in den Schatten des Interesses gerückt, zumal mich die letzten Platten nicht gerade mehr begeistern konnten. Joe Altier hat damals einfach die Band zu dem gemacht, was sie mal war, und diese Meinung teile ich bestimmt mit so manch einem (Ex-) Fan.

Joe Sweet als vorherige Lösung stellte sich grob gesagt als Flop heraus, aber mit Wiechmann und dem neuen Mann am Holz Tommy Matkowski startet man nun ein weiteres Mal, nur nicht ganz vom frühen Start an.

Das wäre meiner Meinung nach allerdings besser gewesen, denn auch „United State" kann mich kaum vom Pferdchen reißen. Hard Rock und ein wenig Southern Rock, nicht immer innovativ in Szene gesetzt, und dabei noch eine so austauschbare Stimme wie die von Wiechmann, der doch das Johlen bestimmt mitbekommen hat. Es bleibt bei dem Versuch, wie DOWN oder C.O.C. zu klingen, ab und zu geht es auch mal akustisch zu wie bei ZAKK WYLDE's „Book Of Shadows", nur eben nie mit der entsprechenden Genialität, die eh bei den Vorbildern kaum zu erreichen ist. Gesanglich versucht sich Wiechmann nebenher noch weniger erfolgreich beim alten James Hetfield, was das Gesamtergebnis nicht unbedingt verbessert.

Dafür gibt es aber bei der CD-Version von „United State" (was demnächst ja eh zur Seltenheit abgestuft werden soll) noch drei Bonus Tracks. Nach der sehr originalgetreuen Coverversion von „What Do You Do For Money Honey" von AC/DC als letzten offiziellen Track darf man sich u.a. noch auf das BLACK SABBATH-Monument von „The Wizard" freuen, auch wenn diese Freude nicht allzu lange anhält.

Tja, da war sie wieder, die Enttäuschung. Auch wenn ich wusste, dass ohne die Urgesteine keine zweite „Recipe..." mehr entstehen würde, habe ich mir doch mehr erhofft als das, was „United State" beinhaltet, selbst wenn es trotz allem meine Befürchtungen nicht ganz erfüllte. Guter Rock, gute Musiker. Punkt. (Jochen)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 16
Spielzeit: 58:50 min
Label: Goomba Music
Veröffentlichungstermin: 11.10.2011

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