BRYMIR stammen aus Finnland. Wer das nicht hört, der hat Tomaten auf den Augen und Petersilie in den Ohren. Oder so ähnlich. Und da fängt das Dilemma eigentlich schon an. Ich weiß zwar nicht, aus welchen dunklen Seen die Finnen mit ihren gerade mal knapp 5 Millionen Einwohnern immer neue Metalbands hervorzaubern, aber sie tun es immer wieder und hören damit einfach nicht auf. Zugegebenermaßen ist es keine Qual, BRYMIR zu hören, ganz im Gegenteil. Aber irgendwann isses auch mal gut. BRYMIR sind nicht nur Finnen, sie spielen auch noch Viking Metal. Ein Genre, das sowieso total überlaufen ist und in dem es schwer ist, noch wirklich Eindruck zu machen. Und das Schaffen BRYMIR. Bedenkt man, daß es sich bei „Breathe Fire To The Sun“ um das Debütalbum des Sechsers handelt, dann muß man schon sagen „Chapeau!“. Das, was die Finnen hier zusammengezimmert haben, das schaffen andere auch mit mehreren Alben nicht.

Die Scheibe ist astrein produziert, drückt heftig aus den Boxen und ist gespickt mit Samples ohne dabei überladen zu wirken. Großes Manko jedoch: Es fehlt die Eigenständigkeit. Man hat den Eindruck, daß hier die kleinen Brüder von TURISAS am Werke sind. Würde man nur Ausschnitte hören könnte man gar meinen, verschollene TURISAS-Songs zu hören. Aber man klingt auch gerne mal nach WINTERSUN oder ENSIFERUM. So kann man zwar nicht mit Originalität glänzen, dafür musiziert man aber auf hohem Niveau und kann in Sachen Sound und Arrangements auch locker die aktuelle CRIMFALL in den Schatten stellen.

Wer also auf die Verbindung von (Viking) Metal mit orchestralen Parts bis hin zur Filmmusik steht, wem „Stand Up And Fight“ von Turisas zu überladen war, der sollte auf jeden Fall mal BRYMIR antesten. Denn zum Spaß haben ist „Breathe Fire To The Sun“ allemal bestens geeignet. Und immer dran denken: Das hier ist erst das Debüt. Da ist man gespannt, was da noch kommt.  (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 54:18 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 03.06.2011