Nuaura - Bleeding

Nuaura - BleedingGuter Alternative Rock aus diesen deutschen Landen hat wahrlich Seltenheitswert und so sind es zuallererst die Bands aus Übersee, die regelmäßig die Duftmarken setzen, von denen NUAURA so einige als ihre Einflüsse bezeichnen. CREED, ALTER BRIDGE, SILVERCHAIR, STAIND, BUSH, ALICE IN CHAINS; das sind bzw. waren die Helden der Szene und an diesen orientieren sich auch die 2007 gegründeten NUAURA aus dem hohen Norden. Es scheint eben gar nicht so leicht zu sein, Songs zu schreiben, die auf der einen Seite einfach gut rocken und unterhalten, ohne dass man groß nachdenken muss, die auf der anderen Seite einen aber auch emotional berühren können.

Dem Fünfer aus dem Elbe-Weser Dreieck (aha) gelingt das auf ihrem Debütalbum „Bleeding“ über weite Strecken jedoch ziemlich gut. Damit will ich sagen, dass unter den 11 Songs, die es letztlich auf „Bleeding“ gepackt haben, mindestens eine handvoll Kracher dabei sind, die man gerne auflegt. Gerade in den ersten 15-20 Minuten gibt „Bleeding“ einen richtig guten Eindruck ab, angefangen bei den beiden energischen Openern „The Way You Wear Your Head“ und „Waiting For A Angel“, über das mit einem catchy Refrain ausgestatteten „How Does It Feel“ bis zum an vierter Stelle platzierten Titeltrack, hat alles kompositorisch Hand und Fuß! Prinzipiell sind das alles Anspieltipps, wobei „How Does It Feel“ ganz klar die Nase vorne hat.

Was den fünf Jungs allerdings noch nicht so recht gelingen will, das sind die zurückhaltenden Songs, von Balladen will ich nicht sprechen, die an sich natürlich nicht verkehrt sind, weil sie einfach zu diesem Genre dazugehören. „Trust“ ist dafür ein gutes Beispiel, das nach dem sehr intensiven Beginn mit den ersten vier Songs einen Gang zurückschalten will, leider werden es mindestens und zwei und verschalten tut man sich zu allem Überfluss auch noch, wenn ich dies einmal als Metapher darstellen darf. Auch an der zweiten ruhigeren Nummer von „Bleeding“ („Feel“) kann man erkennen, dass NUAURA mit einem Auge in Richtung Mainstream schielen, da lassen entfernt sogar REAMONN grüßen, nur können die das besser. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Zeilen einmal tippen würde.

Die Stärke von NUAURA liegt ganz eindeutig in den groovigen, rockigen Songs, „Addicted“ oder das vorletzte „You Ain't A Part Of Me“ sind dafür weitere gute Beispiele, zumal die rauere stimmliche Variante von Sänger Lars überzeugender rüberkommt als das seichtere Radiorockvariante!

Aufgrund der angesprochenen „Schwachstellen“ ist „Bleeding“ sicherlich kein Meilenstein des Genres und über die Dauer auch nicht so stark wie „The Green Album“, das letzte Werk der ebenfalls aus dem Norden stammenden STURCH; übrigens das letzte deutsche Alternative Album, das mich so richtig vom Hocker reißen konnte. Für ein Debütalbum kann „Bleeding“ aber insgesamt überzeugen und von daher sind NUAURA auf jeden Fall auf einem guten Weg. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:02 min
Label: Abandon Records
Veröffentlichungstermin: 24.09.2010
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