Morbid Carnage - Night Assassins

morbid_carnage_-_night_assassins_artwork.jpg Haha, es gibt sie noch, die selbst gemalten Coverartworks, auf denen meist skelettierte Gestalten bei irgendeiner kultigen Szenerie zu sehen sind. Bei MORBID CARNAGE sind es neben einigen satanischen Anleihen harte, benietete und bekuttete Metaller neben einem Metalwerwolf (sic!), die ihre Aggressionen an Emos auslassen. Wenn das mal nit böse Reaktionen wegen Gewaltverherrlichung hervorruft wie einst bei GUNS’N’ROSES’ „Appetite For Destruction“! Aber die Darstellung der Nachtmeucheleien wird in Ungarn, der Herkunft von MORBID CARNAGE, bestimmt nicht so ernst genommen wie hierzulande. Was dort alleine zählt, ist die Mucke, und die passt wie die Faust aufs Emo-Auge.

Old School Thrash ist ja heutzutage wieder in aller Munde, so auch in der ungarischen Metalszene, die bestimmt nicht gerade zu den Vorreitern dieser musikalischen Entwicklung zählt. Dafür zeigt man aber auf dem vorliegenden Album, wie eine Renaissance an die guten alten Anfangstage des Gedresche klingen muss: schnell, dreckig, rumpelig, fies, jede Menge Uff-Zeck und eben solche Hüllenbilder. „Night Assassins“ strotzt und trieft nur so vor Old-School, man hat den Anschein, als hätten sich die vier Osteuropäer ab den frühen Neunzigern in ihrem Proberaum verschanzt, um den Thrash Metal zu konservieren und ihn erst jetzt wieder auf Platte zu bannen. Wie dem auch sei, das Experiment ist definitiv geglückt. Blood, Sweat and Beers sind hier erfolgreich auf Silberling geschweißt worden, die Klischees springen einen visuell und audiell an, hier ist die Rede von gewollt und gekonnt.
Schon beim ersten Durchlauf kommen einem direkt Erstlingswerke von Bands wie KREATOR, DESTRUCTION oder auch NUCLEAR ASSAULT ins Gedächtnis zurück. Souverän hämmert und drescht sich das Quartett auf dieser Scheibe durch sieben Songs, passend derb eingemeckert von Schlagzeuger Blasphemy – live gibt es einen eigenen Sänger namens Crucifucker. An der Gitarre begleitet von Churchburner und Disguster sowie Necrofaust am Bass bleiben hier keine Zweifel offen, dass die Jungs die Highschool of Thrash mit Bravour absolviert haben und jeden altgedienten Thrasher mit einer lupenreinen Old-School.-Attacke begeistern können.
Das dachten sich wohl auch die Leute von Pulverised Records aus Singapur und nahmen die Band unter Vertrag. Man darf gespannt sein, was da noch alles aus Ungarn kommen mag. (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 36:25 min
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 2010

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