Mattsson - Tango

mattsson_-_tango.jpgZiemlich genau zwei Jahre nach „Dream Child“ meldet sich Lars Eric Mattsson nun wieder zurück und veröffentlicht das bereits fünfte Studioalbum unter dem Namen MATTSSON. „Tango“ heißt das gute Stück und soll mit einigem an Abwechslung aufwarten. Für den Gesang blieb wieder das ungarische Talent Adrienn Antal treu, welche bereits auf dem Vorgängeralbum ihre fabelhafte Stimme unter Beweis stellen konnte. Damals war mein Kollege Maik für dieses Review zuständig und schrieb recht treffend, dass die werte Dame aus gesanglicher Sicht zu den Entdeckungen des Jahres gezählt werden muss. Das traf es recht gut und so kann man sich freuen von Seiten der Vocals wohl wieder einiges erwarten zu können. Ergänzend hierzu wurde noch Vocalist Markku Kuikka (STATUS MINOR) engagiert, um einen Kontrast zur weiblichen Gesangslinie zu bilden. Wie der Rezension meines Kollegen zu entnehmen, hatte „Dream Child“ dennoch leider ein paar Schwächen, doch nun bleibt die Frage offen wie es mit „Tango“ steht…

Wie bereits bei „Dream Child“ bietet der Opener von „Tango“ einen absoluten Querschnitt davon, was einen die nächsten 65 Minuten erwartet. „Never Stand Down“ startet mit sehr ruhigen Synthesizern und der fabelhaften Stimme von Adrienn Antal, um zunächst in ein erstes Mattsson typisches Gitarrenspiel überzugehen. Schnelle Riffs, deren Melodie sofort ins Ohr zu gehen scheint, geben den Gitarrenauftakt, um allerdings nach kurzer Zeit wieder Platz für eine ruhige klar gesangsdominierte Passage zu schaffen. Der Refrain hingegen ist mit Mattssons Riffs wieder absolut eingängig und trägt regelrecht die Stimme von Adrienn. Auch die typischen balladesken und auch rockigen Passagen, wie sie schon auf „Dream Child“ dargeboten wurden, finden sich hier wieder.

Von zu wenig Abwechslung kann man auf „Tango“ also keineswegs sprechen. Seien es rockige, progressiv symphonische oder balladeske Passagen, hier wird prinzipiell alles geboten, um Monotonie vorzubeugen. Ganz aus der Reihe fällt sogar der Titeltrack „Tango“, bei dem der Name tatsächlich Programm ist. Im absoluten Tangocharakter und Rhythmus schafft der deutlich kürzere Song ein interessantes Flair und präsentiert eine Art, wie man sie im Rock oder Heavy Metal eher selten zu hören bekommen dürfte. Dieser Song sticht ganz klar aus dem Album heraus und braucht sich keinesfalls zu verstecken. Selbstverständlich dürfen bei einem solchen Song auch die Kastagnetten nicht fehlen, um einen wahren Tangocharakter zu vervollständigen.

Diese Beschreibungen klingen bisher ja ziemlich viel versprechend, jedoch sieht die Realität leider ein wenig anders aus, oder besser gesagt hört sich anders an. Im Grunde verhält es sich ähnlich wie es mein Kollege Maik bereits bei „Dream Child“ beschrieben hat. Viele der Songs sind wirklich sehr gut, doch klingt so manch ein anderer Track im Vergleich doch eher recht einfallslos. Es hält sich einfach die Waage zwischen den gelungenen und eher weniger gelungenen Tracks. Ich spreche ganz bewusst von eher weniger gelungen, denn von schlecht kann nicht wirklich die Rede sein. Es wirkt teilweise so als hätte ein wenig Inspiration gefehlt, welche zu Beginn des Albums noch deutlich zu spüren war.

Bei mir persönlich hatte „Tango“ ehrlich gesagt auch längere Zeit und mehrere Anläufe gebraucht, damit die oben erwähnten gelungenen Tracks zünden konnten. Beim ersten Durchlauf wirkte das gesamte Album recht fad auf mich, was sich dann jedoch glücklicherweise noch ändern konnte. Dennoch ist „Tango“ ein zweischneidiges Schwert, welches auf der einen Seite mit wirklich guten Songs aufwartet, die fesseln können, sich im Gehörgang breitmachen können (gerade die eingängigen Refrains) und einiges an Abwechslung bieten, auf der anderen Seite aber Tracks enthält, bei denen sich Langeweile breit machen kann und einen ständig das Gefühl verfolgt, dass die Inspiration verloren ging. Für Freunde von progressiven Rock kann ich aber dennoch eine Empfehlung zum reinhören aussprechen. Vielleicht können euch ja alle Songs so fesseln, wie es mir persönlich nur bei einigen so erging. (Sebastian)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 65:53 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

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