Innuendo - Time to Escape

innuendo_-_time_to_escape.jpgDafür dass das Saarland das kleinste Bundesland Deutschlands ist geht in Sachen Metal allerdings verdammt viel. Nicht nur die Fülle der mittlerweile stattfindenden Konzerte sei hier genannt, sondern auch fabelhafte saarländische Undergroundbands, die einiges zu bieten haben. In dem harten Sektor der Musik kommt man im kleinen Bundesland einfach nicht an erstklassigen Bands wie GODSLAVE, POINT OF INFLECTION oder SLAVE UNDER MACHINE GODS vorbei, um nur einige zu nennen. Aber nicht nur der Extremmetalbereich boomt gewaltig, sondern auch melodischere und progressivere Töne kommen ans Tageslicht, wie es INNUENDO unter Beweis stellt. Diese haben nämlich Anfang des letzten Jahres ihr Debütalbum „Time to Escape“ veröffentlicht und das wollen wir doch einmal genauer unter die Lupe nehmen…

Nach dem episch instrumentalen Intro „Rejection“ geht es nahtlos in den Opener „Your Real Me“ über. Hier werden wunderbare Töne der saarländischen Jungrocker präsentiert. Während zunächst ein Klavier Part, welcher mit groovenden Drums und Gitarren untermalt wird, einen Einstieg in den Song bietet folgt auch gleich schon die erste Abwechslung, indem man sich von dem epischen Klangbild entfernt und in einen ruhigen, schon leicht funkangehauchten Part übergeht. In diesem trumpft die damalige Sängerin Hannah Gall, welche allerdings aufgrund von Zeitmangel seit Juli durch Helena Rudolph würdig ersetzt wurde, mit ihrer weichen und ruhigen Stimme durchaus auf. Wie sich kurz darauf zeigt, kann diese aber nicht nur problemlos die ruhigen Passagen übernehmen sondern ihrer Stimme den nötigen Druck verleihen um bei den Parts, in denen es mehr zur Sache geht, bestehen zu können. So wird also in „Your Real Me“ sehr viel Abwechslung, von sehr ruhigen bis schnelleren und härteren Parts geboten. Auch die typischen progressiven Elemente, sowie Alternative und Funkeinflüsse sind erkennbar.

Mit genau dieser Abwechslung geht es in „A Message“ auch gleich weiter. Hier ist der funkige Aspekt deutlich höher angesiedelt als beim Vorgängertrack und so arbeitet man sich mit den unterschiedlichsten Einflüssen voran. Schleppende, groovende und harte Gitarrenriffs tauchen immer wieder auf, peitschen die Songs nach vorne und schaffen einen Rhythmus der direkt ins Blut übergehen kann. Selbstverständlich darf aber auch eine Soloeinlage der Gitarre nicht fehlen und so gibt diese auch noch ihren Senf dazu.

Alles in Allem handelt es sich bei „Time to Escape“ wirklich um ein gelungenes Debütalbum. Mit „Desperation“ gibt es noch eine wunderbare Ballade zum Besten. Ansonsten sind Einflüsse wie DREAM THEATER oder EVENESCENCE durchaus herauszuhören, kopiert wurde hier allerdings nichts. INNUENDO schaffen ihr eigenes Ding und kombinieren diese Einflüsse noch zusätzlich mit einer Portion Funk und ein wenig Alternative. Kreativ sind die Jungs und die Dame jedenfalls. Jeder Fan progressiver Musik oder an sich von melodischem und abwechslungsreichem Metal sollte hier wirklich einmal ein Ohr riskieren.

Vielleicht sollte ich noch nebenher erwähnen, dass das Album komplett in Eigenregie aufgenommen wurde und vermarktet wird. Ein teures Studio wurde gescheut und so nahm man die Songs mit heimischen Mitteln auf. In demselben Atemzug muss aber gleich erwähnt werden, dass dies der Qualität keinen Abbruch schuf. Die Produktion und der Mix können sich sehen lassen und können auch locker mit manchen, professionell im Studio aufgenommenen, Scheiben messen. Ich hoffe doch, dass von den jungen Saarländern noch einiges an kreativem Material kommen wird. (Sebastian)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 39:01 min
Label: keins
Veröffentlichungstermin: 18.01.2008

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