Hauk - To Hear The Trumpets Call

hauk_tohearthetrumpetscall.jpgMeine Fresse, "To Hear The Trumpets Call" ist das mit Abstand Mieseste, was ich in den letzten Jahren zu hören bekommen habe. Das musste jetzt erst mal raus. Was die Amis von HAUK auf ihrer inzwischen bereits 4. Veröffentlichung abliefern, ist echt schwer in Worte zu fassen. Wäre "To Hear The Trumpets Call" ein erstes Demo einer Hobbyband, um wenigstens mal für sich was auf CD zu haben, dann wär’s ja noch akzeptabel. Aber nein, HAUK haben mit "Love Songs, Lamentations And Lifthrasir" (2005), "Hard Lemonade" (2006) und "No Mercy For The Slain" (2008) bereits drei Alben draußen, die mir glücklicherweise unbekannt sind.

Dabei hätte alles so schön sein können. Bevor ich den ersten Ton von "To Hear The Trumpets Call" gehört habe, hatte ich mich richtig auf diese EP gefreut. Ein tolles Cover, ein professionelles Booklet, eine ausführliche Bandbiografie samt Information, die ausnahmsweise mal nicht das nächste große Ding ankündigt (inzwischen weiß ich auch warum); und sogar Linernotes zu jedem der vier Songs gibt es. Absolut vorbildhaft, HAUK sind mit dem Herzen am Werke, das muss doch gut sein. Ich hätte "To Hear The Trumpets Call" besser nie gehört.
Bereits das sehr dumpfe Tribaldrumming direkt am Anfang lässt Böses erahnen, doch das ist noch nichts im Vergleich zum "Gesang" von Bandkopf Hauk. Da rollen sich die Zehennägel auf. Warum muss der Mann Sachen machen, die er nicht wirklich kann. Gitarrist, Bassist und musikalischer Kopf von HAUK zu sein, hätte doch auch gereicht. 

Aber selbst das ist noch nicht einmal das Schlimmste, irgendwie kann man sich bestimmt an diesen merkwürdigen Gesang gewöhnen, der immerhin einzigartig und für den Charakter der HAUK’schen Musik absolut prägend ist. Ist ja auch schon mal was.
Nein, die Produktion, der Sound, setzt der EP die Krone des Grauens auf. Eigentlich möchte ich an dieser Stelle nur ungern das Wort "Produktion" in den Mund nehmen, denn "To Hear The Trumpets Call" klingt wie von einem Tauben produziert. Anders kann ich mir das hier nicht erklären.  
Das Schlagzeug ist kaum herauszuhören, und wenn man’s hört, klingt es dumpf und so dermaßen drucklos, dass ich mir die Frage stelle, ob die Jungs tatsächlich Heavy Metal machen wollen. Ähnliches gilt auch für die Gitarren, wenn nicht gerade ein Solo am Zug ist, und die Basspuren hat man wohl vergessen. Die Instrumente haben einfach überhaupt keine Chance, gegen diesen übermäßig in den Vordergrund gestellten Gesang, zur Geltung zu kommen; tja und der Gesang pendelt nun mal irgendwo zwischen "furchtbar" und "gerade so erträglich".
Ich könnte noch seitenweise weitermachen, was diesen Sound so ungenießbar macht; außer in den Momenten, wo nur ein Instrument am Werk ist wie z.B. beim schönen Pianointo zu "Love Song #4" oder im Akustikgitarrenintermezzo in "Lamentations" ist das eine einzige Katastrophe. Ach so, der Mann, der das alles verbrochen hat, nennt sich "Techno": Nail Him To The Cross!

Und noch einmal muss ich mich wiederholen. Es hätte alles so schön sein können, denn in Sachen Songwriting und Arrangements geben HAUK gar nicht mal so ein schlechtes Bild ab. Der "Heathen Metal", wie ihn die Band selbst bezeichnet (mit dem europäischen Pagan Metal hat man aber nur wenig gemein), kann sich in der Theorie durchaus hören lassen. Epische Songaufbauten, einige formidable Soli und dazu ab und an Orgelklänge, die man in diesem Genre nur selten zu hören bekommt. HAUK sind so was wie die amerikanischen PRIMORDIAL und ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Band mit einem anderen Sänger und einer Produktion, die diesen Namen auch verdient hat, eine wirklich brauchbare Metal Band wären. So aber nicht. (Maik)


Bewertung: 2 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 21:40 min
Label: Baldur Rising Music
Veröffentlichungstermin: 19.09.2008
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