Mourning rise - 5 Ways to illuminate silence

mourning_rise_sm.jpgModerne, düstere Progressivbands kommen auch hierzulande immer mehr in Mode. Neben DISILLUSION oder DARK SUNS, die schon öfter von sich reden gemacht haben erscheinen weitere junge, kreative Formationen. Aus dem Dunstkreis letztgenannter entstammen MOURNING RISE, die vor zwei Jahren entstanden sind und nun ihre Debüt-EP „5 Ways to Illuminate Silence" veröffentlichen. Obwohl hier der Begriff Band nur bedingt taugt, denn es handelt sich viel mehr um eine Gemeinschaft von Künstlern unterschiedlichster Stilrichtungen, die sich hier ausleben. Hier sind Musiker aus den verschiedensten Combos beteiligt, manche als feste Mitglieder, andere wiederum als Gäste.

Und so erscheint dieses Mini-Album auch als ein Sammelsurium aller möglichen Einflüsse, die hier verbraten werden. Selbst was hier die Hauptrichtung vorgibt, lässt sich nur sehr schwer erkennen. Der Opener „Dead Notes" fängt verhalten mit einer Kinderspieluhr an, in dessen Geräusche sich ein Piano mischt, das dann von Riffs fort begleitet wird. Urplötzlich setzt der Gesang ein, und der erinnert nicht unerheblich an die Weirdos von SYSTEM OF A DOWN. Nur maßgeblich für den Sound von MOURNING RISE ist das keinesfalls.
Vielmehr könnte man die öfter vorhandenen und auch direkt folgenden sphärischen Passagen als gemeinsamen Nenner ansehen. Oder die heiseren Growls, die nach dem instrumentalen Part auftauchen. Oder vielleicht doch die tragenden Basslinien. „Leaves" kehrt dann alles wieder um, überrascht mit Achtziger-Gothicrock und ist eher ruhig gehalten.

Den Schwenk zu zeitgemäßem Prog-Rock zelebriert dann „Hieroglyphic Idiocy", der im Refrain mit PORCUPINE TREE-verdächtigen Gesangsharmonien aufwartet. Ein wenig Bombast und Elektronik können als weitere Quervergleiche zu der aktuellen britischen Version durchgehen. Das wilde Solo könnte eher ein Traditionalist verbrochen haben.
Das etwas kürzere „Katharsis" ist dann sehr ruhig gehalten und hat ein paar feine Akustik-Gitarren am Start, bevor es mit „Scouting high Ways" dann schon dem Ende entgegen geht. Hier wird noch einmal alles eingebaut was zur Verfügung steht, inklusive weltmusikalischer Einsprengsel, die in der Zukunft im Prog-Bereich eine große Rolle spielen könnten.

Also insgesamt ein Jahrmarkt der Stilvielfalt, der doch meist etwas zu viel des guten ist. Ähnlich vielfältig präsentieren sich auch die Stammcombos der Gäste, ob jetzt NUKE EASTERN PLOT, GRABAK oder NEUN WELTEN. Das Ergebnis kann demnach auch nur sehr experimentell fast avantgardistisch klingen. In den Klargesangspassagen kommen zwar immer schöne Melodien zum Vorschein, aber diese werden sofort wieder weg gerissen von einem anderen Element.
Verantwortlich für den Gesang sind dann noch zwei Personen, nämlich Max Groh und Niko Knappe. Und habe ich Knappe noch beim Review zur letzten DARK SUNS eine Ähnlichkeit mit dem MARILLION-Frontmann unterstellt bestätigt mich der Mann jetzt.

Das alles ist auch handwerklich gut gemacht, die Truppe oder das Künstlerkonglomerat strotzt nur so vor Ideen. Aber man verliert vor lauter Spaß am Originellen den Song immer wieder aus den Augen. Man braucht schon einige Durchläufe, um zu hören, was die eigentlich von einem wollen. Manches macht echt Freude, anderes wiederum völlig verkopft. Für Fans, die auf ganz abgefahrene Sachen stehen, aber sicherlich eine Bereicherung. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 24:00 min
Label: Supreme Chaos Records
Veröffentlichungstermin: 08.08.2008

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