Jesus On Extasy - Beloved Enemy

jesus_on_extasy_-_beloved_enemy.jpgIm Raum Essen im Jahre 2005 gegründet, geben JESUS ON EXTASY mit „Beloved Enemy" ihren zweiten Longplayer ins Presswerk, und lassen hoffen. Sich selbst zur Aufgabe gemacht, den Industrailrock zu retten, zu revolutionieren und/oder salonfähig zu gestalten gehen die 5 Essener nun in die Vollen und wollen mit diesem Album Arsch treten und vor allem überzeugen. Wird ihnen das trotz oder gerade wegen ihres extremen Stilmixes gelingen oder werden sie nur an der Mauer in den Köfpen festgefahrener Szenepuristen abprallen? Wir werden sehen...

Los geht das Ganze mit den exquisiten und gefühlvollen Synthies von Ophelia Dax (LEANDRA), die den ersten Song und gleichzeitig den Titeltrack des Albums einleiten. „Beloved Enemy" wandelt wie so vieles in diesem Genre gerade im Bereich des Aufbaus auf den Pfaden von HIM, ohne sich jedoch soundtechnisch mit den Finnen zu überschneiden. Die Melodien gehen direkt ins Ohr, der Beat ist tanzbar, ohne gekünstelt zu wirken und die Hooks bleiben im Ohr und kommen auch nicht mehr raus.
Der Stil von JESUS ON EXTASY kann am besten mit dem schlichten Wort „Gothicrock" umschreiben werden. Die Industrialelemente beschränken sich auf die Keyboardarbeit und die Riffs treten trotz allem stilbedingten Pathos ordentlich in den Allerwertesten. Der Gesang von Frontmann Dorian Devereaux schwankt zwischen zerbrechlich seichtem und höllisch tiefem, jedoch immer glasklarem Gesang und weist absolut keine Schwächen auf. Melodisch gibt man sich und so erinnert das Gesamtbild der Musik auf weite Strecken irgendwie an eine Mischung zwischen  besagten HIM und APOPTYGMA BERZERK, gerade in den melodischeren Teilen.
Der mehr als clubtagliche Brecher „Direct Injection" macht seinem Namen alle Ehre und infiziert direkt mit der Tanzwut. Die Gitarre tritt in diesem Fall zurück und macht Raum für tanzbare Beats und prägnante Synhties und somit wird auch schnell klar, wo die Stärken dieser Kapelle liegen: man schwankt mehr als gekonnt zwischen melancholischen Rocknummern, die mehr als geradeaus gehen und clubtauglicher Tanzmusik, die einem vom Ohr direkt in die Beinmuskeln fließen.

Ob jetzt rockigere Nummern wie der genannte Titeltrack, vertracktere Songs wie „Lies" oder das balladeske, letzte Stück des Albums „Sometimes" - JESUS UN EXTASY schaffen den Spagat zwischen Rock, Industrial und Melancholie mit Leichtigkeit und zeigen der deutschen Hörerschaft eindeutig, was sie können und in welche Schublade man sie stecken sollte: in die oberste!
In diesem Sinne: Fans der genannten Bands und der dunklen Klänge müssen hier reinhören, es führt kein Weg vorbei. Alle anderen sollten sich in erster Linie ein Bild verschaffen um dann ihr Urteil zu fällen.

 

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 53:37 min
Label: eWave Records
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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