Coogans Bluff - CB Funk

coogans_bluff-cbfunkl.jpgRetro-Rock-Mucke ist in. Das kann man an den Erfolgen einer Band wie WOLFMOTHER erkennen. Aber auch in heimischen Landen, genauer gesagt an der Ostsee in Rostock, wird auf die alte Weise gerockt!
COOGANS BLUFF heißt das Quartett aus dem Nordosten und kommt mit  bisher 2 Demos und einer Split-Single im Gepäck daher. Benannt hat man sich scheinbar nach dem gleichnamigen Clint Eastwood-Film von 1968, und kommt genauso tough wie der Hauptdarsteller daher.
Immerhin hatte man schon größere Bühnenerfahrung sammeln können; so hat man z.b. bei ihren Labelkollegen von DRITTE WAHL auf deren Release-Party vor vierstelligem Publikum spielen können.
Als "erdigen Rock´n´Roll" mit Einflüssen von AC/DC und MOTÖRHEAD bezeichnen die Vier ihre Mucke, mal schauen, ob diese Umreissung passt!

Nanü, beim Titeltrack geht es aber erst einmal schwerstens verraucht und schön stoner-mässig zur Sache! Einen Elf-Minuten-Brocken zu Beginn muss Otto-Normal-Hörer erst einmal verdauen! Dabei macht das Quartett aber alles richtig, was beim Stoner Rock zu beachten ist: Hypnotischer Aufbau, wummernder Bass-Sound, sphärische Instrumentierung (Vibraphon,Orgel) und am Ende ein beinharter Groover, den KYUSS zu besten Zeiten nicht hätten besser schreiben können!
"Fatman" und "Suck my Balls", die folgenden Tracks, passen da schon besser in die selbst gewählte Schublade: Hier rockt es nur in eine Richtung, nach vorne! Da geht die Luzi ab, da rockt der olle Ratze im Kettenhemd!
Auch "Poison Juice" steht dem in nichts nach und hinterlässt dicke schwarze Spuren auf der Landstrasse. Das Interludium "Running Wild" hätte man sich schenken können, auch wenn der Songtitel musikalisch passend umgesetzt wird. Aber 40 Sekunden für nen Songtitel gibt´s ja normalerweise nur beim Grind-Core. Egal.
Denn "Mountains" entschädigt das wieder Voll und Ganz: Das Instrumental hätte genauso gut auf einer KARMA TO BURN-Scheibe stehen können und ist qualitativ mindestens gleichwertig! Mit "Teach me Tiger" folgt eine etwas schwächere Nummer, wird aber vom punkigen "360" wieder aufgefangen. Hier klingt man sogar wie die seligen KYUSS zu ihren "Wretch"-Anfangszeiten.
Bei "Just like me" kann man sogar hardcore-mässig mitgröhlen: Das geht ins Ohr und rockt derbe. Den Abschluss macht dann "Clean Machine", welches das Anfangsmotiv wieder aufnimmt und einen Stoner-Batzen mit satten 20 Minuten par excellence darstellt. Da ist sogar mal Platz für Saxophon-Klänge, was in der härteren Rock-Mucke auch nicht alltäglich ist.

Also solche Debuts wünscht man sich doch öfter einmal. Bis auf den etwas dumpfen Sound gibt es an "CB Funk" wirklich so gut wie nix zu meckern. Ich bin gespannt, ob sich in Zukunft eine einheitlichere Schiene (Mehr/weniger Stoner?) herausbilden wird.
COOGANS BLUFF "live" treten bestimmt genauso Arsch und wären im südwestlichen Raum auch mal ein gern gesehener Gast! 

(Brix)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 55:49 min
Label: Dritte Wahl Records/Soul Food
Veröffentlichungstermin: 30.11.2007

 

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