Limbonic Art - Legacy Of Evil

limbonicart_legacy.jpgNachdem mit IMMORTAL eine der wichtigsten skandinavischen Black-Metal Combos wieder aus der Versenkung hervorkam, gibt es mit der neuen CD von LIMBONIC ART dieses Jahr das Comeback einer wohl nicht minder kultverdächtigen Kapelle. Während Konsorten wie DIMMU BORGIR ihren Stil immer weiter dem Mainstream anbiedern, zeigen LIMBONIC ART auf "Legacy of Evil" dass man symphonischen Black-Metal nicht erst weichspülen muss, bevor man ihn ins Regal bringt.

Was ich mich bei einer Reunion immer wieder als allererstes Frage: gibt’s jetzt mit dem Neuanfang auch eine neue Richtung? Will man den Kurs ändern? Diese Fragen werden beim ersten Song „A Cosmic Funeral of Memories“ direkt mit einem dicken „Fuck you“ beantwortet. LIMBONIC ART ballern hektisch wie eh und je los, die Drehzahl im Anschlag. Daemons keifende Vocals fetzen wie gewohnt daher und Morfeus entführt den Hörer mit seinen Keys wieder in die düsteren Höllenlandschaften, die diese Band schon vor 5 Jahren zu skizzieren vermochte.

Los geht’s direkt mit „A Cosmic Funeral of Memories“, einer 7:38 Minuten langen Hetzjagd durch das Spektrum der Band. Von Anfang an gepeitscht als wäre der dunkle Herrscher persönlich am Werk pfeift der Song bis zum Mittelteil ins Gehör, nur um dann in klassisch angehauchter Manier einen Übergang zum krönenden, wieder äußerst schnellen Ende überzugehen.
„A Void of Lifeless Dreams“ macht es dem ersten Track in den Drums nach, die Gitarre jedoch grooved mehr als im Song davor. Am Tempo ändert sich jedoch überhaupt nichts, hier wird wieder darum gebeten die Gurte zu straffen und sich gegen den Wahnsinn impfen zu lassen, den diese Band nach wie vor ausstrahlt. Man hat über die Jahre nichts, aber auch rein gar nichts verlernt!!!
Im Titeltrack „Legacy of Evil“ wird kein Gang heruntergeschaltet, jedoch wird hier ein Exempel an Dramatik statuiert: die perfekt eingesetzten Keyboards schleichen sich ebenso Geschmackvoll wie brutal in die Komposition ein, das es mir glatt den Atem verschlägt. Ab der Mitte des Songs bekommt man dann zusätzlich dazu noch Riffs vor den Latz geknallt, für den sich manch andere BM-Kapelle glatt an den Vatikan verkaufen würde.
„Lycanthropic Tales“ baut direkt zu Beginn einen sehr an einen Choral erinnernden Gesangsteil ein, der eindeutig die in der Klassik verwurzelten Einflüsse der Jungs hervorhebt. Im Kontrast zu daran grenzenden Geknüppel kommt der schleppende, mit reichlich Strings unterlegte Zwischenteil daher, der zwar wie erwartet erscheint, jedoch weder unangenehm noch nervig wirkt.
Beendet und abgerundet wird die Scheibe von einer schon „thrashig“ beeinflussten Nummer namens „Unleashed from Hell“, bei der wieder die Symbiose aus Keys und harten, dominierenden Gitarren besticht, und man mit einem fulminanten Solo nach knapp einer Stunde aus der düsteren, wirren Welt von LIMBNOIC ART entlassen wird.

Zur Produktion kann man nur eins sagen: Rau und passend! Das Flair der Musik bekommt durch die kompromisslose Härte des Sounds vollends zur Geltung wobei nichts an Transparenz und Eigenständigkeit der Instrumente verloren geht. Die Band greift alte Heldentaten auf, merzt Schwächen aus und konzentriert sich auf ihre Stärken und geht damit mehr als Steil nach vorne los. BM-Puristen wissen eh schon was sie hier erwartet, allen anderen sei auch geraten sich dieses Scheibchen zu gönnen, hier liegt ein Meisterwerk der symphonischen Schwarzkunst vor! (Reini)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 59:01 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 24.09.2007

 

 

 

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