Dawn Of Solace - The Darkness

dawnofsolace_thedarkness.jpgMit seiner Hauptband BEFORE THE DAWN scheint Bandkopf Tuomas Saukkonen nicht ganz ausgelastet zu sein. Jedenfalls hat er während der Aufnahmen zum dritten Album das Projekt DAWN OF SOLACE ins Leben gerufen, bei dem er noch mehr seinen dunklen Ideen und Gefühlen freien Lauf lassen kann.

Wenn es dann im Presseinfo heißt, dass das Werk „noch tiefer in Saukkonens Welt eindringt“ und somit „eine Reflektion seines Daseins“ darstellt – dann ist mit dem Titel „The Darkness“ wohl auch bereits der Name Programm, oder?

Auch wenn „The Darkness“ nur knappe 40 Minuten Spielzeit beinhaltet, lassen sich Saukkonen & Co. zu Beginn Zeit.
Viel Zeit.
Der Opener „Dying Daylight“ wirkt zwar von der ersten Note an düster und bedrohlich und würde bestens in eine Horrorfilmszene passen, in der gerade die Spannung aufgebaut wird – aber außer einigen wenigen langgezogenenen Tönen eines Streichinstruments passiert hier in den gesamten drei Minuten nicht viel.

Gab es bei Richie Kotzen gerade erst die Medaille für den vermutlich längsten Albumtitel – DAWN OF SOLACE kassieren diese Ehrung sicher problemlos für „Wings Of Darkness Attached On The Children Of The Light“ – passenderweise ist die Nummer dann auch der längste Track des Albums. Und auch dieser Titel lässt sich mit ausgiebigem Akustikintro satte 90 Sekunden Zeit, bevor Saukkonen erstmals richtig loslegt – düsteres Brachialriff gepaart mit herrlich schaudrig schönen Growls.
Text? Fehlanzeige. Also einigermaßen verständlicher Text jedenfalls. Dafür sind die zwischenzeitlich eingeworfenen klaren Gesangslinien zuständig.
Insgesamt ist die Nummer atmosphärisch dicht und gelungen präsentiert – eben schön düster, passend für die kommenden Wintermonate…
Nahtlos geht es über in „I Was Never There“ – mit sieben Minuten auch nicht gerade kurz geraten, aber von Anfang an kraftvoll gehalten – und selbstverständlich mit den Growls von Vocalist Lars Eikind verziert.

Bei „Dead Air“ wird zunächst wieder die Akustikgitarre für ein stimmiges Intro hervorgeholt. Begleitet von klarem aber traurigem Gesang beginnt der Track, bäumt sich mit einigen Riffs kurzzeitig auf, stabilisiert sich dann in sehr gemäßigtem Tempo und klingt schlussendlich ganz sanft aus.
Wenn das Album ein Blick in die Seele von Tuomas ist, möchte man sich gar nicht ausmalen, was er mit „I Am Chaos, I Am Destruction“ meint – die Nummer jedenfalls ist zur Hälfte ein abwechslungsreiches Instrumental, bevor mit tiefsten Growls und knackigem Riffing der Härtegrad deutlich angezogen wird.

Für weitere Abwechslung sorgen DAWN OF SOLACE prompt mit „Winter Song“ – altbekannte Elemente in Form der Akustikgitarre und traurigem, klarem Gesang sind hier die tragenden Säulen. Wenn man es in dem gesamten düsteren Kontext so nennen mag, haben wir also hier die „Ballade“ gefunden. Ganz anders dann wieder das direkt daran anschließende „Wrath Of Gods Amongst Us“ – Lars schreit sich die Seele aus dem Leib und für DAWN OF SOLACE-Verhältnisse spielt sich die Nummer in einen regelrechten Geschwindigkeitsrausch. Zum Abschluss sorgt das – ähnlich wie der Opener – minimalistische „Avalanche“ für einen sehr seichten und stimmigen Ausklang.

Mit BEFORE THE DAWN hat Tuomas seine Richtung gefunden – das dritte Werk „The Ghost“ konnte letztes Jahr voll überzeugen. DAWN OF SOLACE ist über weite Teile sehr ähnlich, insgesamt räumt Tuomas den ruhigen Elementen aber deutlich mehr Platz ein. Der Wechsel zwischen Brachialriff und Akustikklampfe geschieht zwar manches Mal recht abrupt, insgesamt ist den Herren aber ein sehr stimmiges Album gelungen. Die raue und düstere Atmosphäre steckt dem Album in jeder Note und das ist gut!
Angeblich plant die Band – sofern man es schafft, ein vollständiges Line-Up auf die Beine zu stellen – auch einige Live-Shows. Vielleicht auch hierzulande? Man darf gespannt sein! (Naglagor)

Anspieltipps: „I Was Never There”, „Winter Song”, „Wrath Of Gods Amongst Us”

 

Bewertung:   8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 39:37 min
Label: Locomotive Music
Veröffentlichungstermin: 19.10.2007

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