Arkhon Infaustus - Orthodoxyn

arkhoninfaustus_orthodoxyn.jpgWas zur abartigen Hölle ist denn hier los? Hier erhebt sich ein Biest aus den Tiefen, das alles mit ins Verderben reissen will. Ein gemeinster Bastard aus Black- und Death Metal wird hier von ARKHON INFAUSTUS auf die Menschheit losgelassen.
Die vier Pariser prügeln seit 1997 ihre schwarzen Hasstiraden ein und sind mit "Orthodoxyn" beim mittlerweile vierten Langeisen angelangt. Was machen die Franzosen anders als zum Beispiel die Genre-Kollegen von BELPHEGOR? Gelingt der Durchbruch  mit "Orthodoxyn"? Oder geht auch das vierte Werk in der Veröffentlichungsflut unter?

Zum ersten fallen mir die extremen MORBID ANGEL-Anleihen auf, die in fast allen Songs zu hören sind. Wahnwitzige Double-Bass-Attacken,technisch versierte Klampfenarbeit und vertrackte Rhythmen sind das Markenzeichen der Ur-Väter aus Florida und werden auch hier perfekt umgesetzt. Abgewechselt mit Hochgeschwindigkeits-Gebolze ergibt das einen explosiven Cocktail, der zwar nicht immer beim ersten Mal zündet,aber dann durch die Hintertür noch stärker explodiert.
Schon der Opener "Trigrammaton" verbreitet eine bedrohliche Atmosphäre,die durch das Gesangsduo (mal gekeift,mal gegrowlt) gut unterstrichen wird. Der schleppende Anfang entlädt sich in infernalischem Gebolze, um dann nach Luftholen im Mittelpart gegen Ende wieder zu explodieren. Schwer zu verdauen und gewiss nichts zum "Nebenher-Hören".

Das ist aber auch gleichzeitig das Hauptproblem der Band: Zuwenige Songs sind greifbar, zuviele chaotische Strukturen lassen irgendwann den Hörer die weiße Flagge hissen.Wenn es denn mal ein wenig straighter wie bei "Magnificat Satanas" zugeht, weiss das Material durchaus zu gefallen. Dem Geprügel gänzlich hingegeben hat man sich in "Behind the Husk of Faith", was dann aber sehr monoton und stumpf ausfällt.
Viel besser ist da schon wieder "La Perticule de Dieu", welches die Black/Death-Symbiose perfekt markiert und für mich das Highlight auf "Orthodoxyn" darstellt.
Ihr seht, ich bin zwiegespalten wie selten: Auf der einen Seite drücken mich die Gallier an die Wand,um dann im nächsten Moment meine Nerven schwer auf die Probe zu stellen.

Ihre eigene Stilnische haben die Franzmänner durchaus gefunden, aber ob diese so viele Anhänger finden wird,wage ich zu bezweifeln. Technisch ist man über jeden Zweifel erhaben, keine Frage.Aber mehr als "Okay bis Gut" springt unter dem Strich nicht heraus.(Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 49:07 min
Label: Osmose Reords
Veröffentlichungstermin: 28.05.2007

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