Southern Cross - Rise Above

southerncross_riseabove.jpgKanada ist ein schönes Land, findet auch Al Bundy. Dass dort die Nutten aussehen wie Studentinnen kann ich zwar nicht bestätigen, aber mich interessieren auch eher die vielen starken Metal – und Rockbands aus dem zweitgrößten Staat des Planeten. Allesamt sind sie Frontfiguren ihres Genres, ob ANNIHILATOR, TRIUMPH, SAGA, KATAKLYSM oder RUSH. SOUTHERN CROSS sind eine neue hoffnungsvolle Formation, die sich anschickt mit ihrem progressiven Powermetal vom höchsten Norden Amerikas aus die Welt zu erobern.

Mit ihrem Debütalbum „Rise above“ haben die Fünf jetzt schon mal recht ordentlich vorgelegt. Die seit 2000 existierende Truppe weiß vor allem spieltechnisch zu gefallen. Doch sie stellen ihr Können nicht derart zur Schau wie andere Kollegen, sondern agieren eher songdienlich. Die langen Instrumentalpassagen sind voll von vielen schönen Harmonien und tollen Duellen zwischen Gitarre und Keyboard. Auch im Rhythmusbereich werden oft begleitende Leadattacken verwendet. Gleich zu Beginn legen die Herren allerdings mächtig los, „You shall be damned“ zitiert sogar den Thrashmetal und ist sehr gradlinig ausgerichtet. Nach dem härtesten Track des Rundlings galoppieren die Äxte sehr schön in „Never say dare“ hinein. Und hier macht sich auch die fast durchgängig vorherrschende Melancholie breit. Die sehr warmen und hochmelodischen Songs erinnern stark an KAMELOT oder andere US-Bands, die sich am europäischen Markt orientieren.

Diese Stimmung wird den ein oder anderen auch an diverse finnische Combos erinnern, was wohl auch daran liegt, dass das Teil von Mika Jussila in dessen Finnvox Studios gemastered wurde. STRATOVARIUS lugen vor allem bei „Fallen“ um die Ecke .
Doch meist herrschen flächigere Riffs vor, wie sie bei den Skandinaviern weniger zu finden sind. Dazu poltern die Gitarren auch mal in heftigen Staccatos, wie etwa in „By the Hand of Fate“ oder „Pale“. Gerade bei letzterem werden diese von schönen Pianotönen begleitet. Und zum Abschluss warten SOUTHERN CROSS mit einem vielschichtigen zehnminütigen Titelsong auf.

Doch manchmal ist das ganze allzu vielschichtig, die einzelnen Parts wollen nicht so richtig ineinander fließen. Hier hätte die Hilfe eines externen Produzenten wie so oft gut getan. Trotz der ansprechenden Melodien und der nicht zu überladenen Instrumentalpassagen bleibt nicht allzu viel hängen.
Und die Gesangslinien von David Lizotte sind manchmal auch ein wenig zu dünn und behäbig. Da muss einfach mehr kommen, er agiert zu ruhig, was manchmal tranig wirkt. Die oft hymnischen Refrains bedürfen doch eines gewissen Maßes an Power.
Alles in allem ein ordentliches Debüt der Kanadier, dass Appetit auf mehr macht. Beim nächsten Mal sollten sie sich aber ein bisschen unter die Arme greifen lassen. Talent besitzt diese Truppe auf jeden Fall, und wer die musikalische Ausrichtung mag kann gerne zugreifen. Es gibt einiges zu entdecken. (MetalPfälzer)


Bewertung: 7 / 10 Punkten

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 46:55 min
Label: Manitou Records
Veröffentlichungstermin: 03.08.2007

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