Siena Root - Revelation

siennaroot revelationEs gibt nicht so viele Bands, die sich „retro“ so sehr auf die Fahnen geschrieben haben wie SIENA ROOT das tun. Die schwedische Band zieht ihren Stiefel sozusagen seit fast 25 Jahren konsequent durch, wie man zu sagen pflegt, und auch das aktuelle Studioalbum klingt stärker nach JETHRO TULL und LED ZEPPELIN als nach modernen Bands. Ich habe vor kurzem SIENA ROOT als Referenz verwendet, als es um die ähnlich gelagerte Band PRISTINE ging, also wer von „The Lines We Cross“ angetan sein sollte, wird sicherlich auch an „Revelation“ gefallen finden.

Man sollte sich als Hörer allerdings nicht daran stören, dass die Musik der schwedischen nicht gerade als hart und heavy durchgeht. Nachdem die Band inzwischen bei dem Label Atomic Fire unter Vertrag steht, hatte ich eher erwartet, dass die E-Gitarre mehr in den Vordergrund gerückt sei oder dass man sich vielleicht stärker an Doom Rock/Metal Einflüssen probieren würde, aber es ist sogar eher das Gegenteil der Fall.

Gerade im Mittelteil des Albums setzen SIENA ROOT bei Stücken wie „Winter Solstice“, „Dalecarlia Stroll“ und „Leaving The City“ eher auf ihre akustische Seite. Das Ganze wirkt dabei dann in der Tat tiefenentspannt und etwas später bei „Madukhauns“ wird es dann sehr psychedelisch. Es gibt auf diesem Album definitiv einige Songs, die auch aus der Feder von George Harrison stammen könnte. Man kann aber auch umgekehrt sagen, dass „Revelation“ zwischendurch etwas ziellos hin und her wandert und am Ende kommt man damit dann nicht so recht vom Fleck.

Die Band hat meiner Ansicht nach ihre Stärken ganz klar dann, wenn sie versucht Rockmusik mit Folk zu verbinden wie im wunderschönen „Dusty Roads“ oder im Opener „Coincidence & Fate“. Auch der Albumabschluss in Form von „Keeper Of The Flame“ ist eher ruhig gehalten (mit einer kleinen Explosion gegen Ende hin), was natürlich im Umkehrschluss auch bedeutet, dass die angenehme Stimme von Zubaida Solid schön im Vordergrund steht. „Keeper Of The Flame“ gehört sicherlich auch zu den Highlights des Albums.

„Revelation“ ist definitiv ein gelungenes Album, mit dem SIENA ROOT ihren Status als authentische 60er/70er Jahre Band festigen werden. Neue Fanpotentiale wird man sich kaum erschließen können, denn dazu fehlen der Band nach wie vor die Hits. Im direkten Vergleich hat mir vor drei Jahren „The Secret Of Our Time“ besser gefallen, zum einen weil damals Lisa Lystam noch als zweite Sängerin mit dabei war und eine Band mit Lisa Lystam ist immer besser als eine Band ohne sie und zum anderen, weil die Songs insgesamt besser waren und die Band weniger mit diesen psychedelischen Country-Einflüssen nervte wie dieses Mal insbesondere beim Instrumental „Madukhauns“. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:41 min
Label: Atomic Fire Records
Veröffentlichungstermin: 24.02.2023

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