Du suchst eine Platte, welche modern und innovativ, fortschreitend und zeitgemäß klingt? Dann ist dieser Tonträger garantiert NICHTS für dich. LUZIFER haben mit Innovationen absolut nicht das Geringste zu tun. Hier wird Metal/Hardrock in der ursprünglichsten Form gespielt. Etwas Okkultrock dazu ok, aber fußend auf einem NWOBHM-Fundament, spielen LUZIFER klassischen Metal mit etwas schrägen, aber durchaus charmanten Vocals. Nicht zu verwechseln mit den Schweden LUCIFER, die eher poppigen Doom machen.

Es handelt sich primär um ein Nebenprojekt von VULTURE, die bekanntlich ja eher dem Thrash Metal zugewandt sind. Bands wie beispielsweise HEAVY LOAD & QUARTZ zählen zu den Haupteinflüssen unserer Freunde hier. Wie immer macht es die Mischung.

Durchaus eingängig erklingen die ersten beiden Tracks „Iron Shackles“ und „Barrow Downs“, echte Ohrwürmer könnte man sagen. Wobei bei letzterem wird der Refrain meines Erachtens etwas zu oft wiederholt. Das deutschsprachige „Hexer (In Dreiteufels Namen)“ ist überraschenderweise sehr gelungen und erinnert mich etwas an einstige DDR-Metalbands wie FORMEL 1 oder MERLIN. Ich muss gestehen, dass ich anfangs skeptisch war, denn ich tue mich äußerst schwer mit deutschen Metaltexten generell.

Was die Jungs aber geritten hat, den NDW-Klassiker“Goldener Reiter“ zu covern bleibt nebulös. Zumindest ist es eine solide Version, die aber den Spirit des Originals in keiner Weise erreicht.
Dann hätten wir noch die beiden „Wrath Of The Sorcerer“ und den Rausschmeißer „Attila (Blazing Hooves)", die beide feinsten Epic-Stoff darstellen und mich den Daumen nach oben hieven lassen. Ein Kritikpunkt ist aber die kurze Spielzeit von 32 Minuten, was eigentlich eine Frechheit darstellt, man dennoch akzeptiert, weil der Silberling qualitativ und vom Unterhaltungswert her völlig überzeugt. (Ralf)

Bewertung:

8,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 32:22 min
Label: High Roller Records
Veröffentlichungstermin: 25.03.2022