Som - The Shape Of Everything

som theshapeofeverythingVor knapp einem Jahr habe ich die EP „Awake“ von SOM reviewt und damals habe ich mich schon auf das zu erwartende Album gefreut. Nun ist es da und die erste Enttäuschung ist die Spielzeit. Denn die ist mit etwas mehr als einer halben Stunde nur wenig länger als die EP. Aber immerhin gibt es dieses Mal nicht nur zwei verschiedene Songs, sondern gleich acht. Mal sehen, was die so können.

Und ja, was ich da höre, klingt nett. Musikalisch bewegt man sich etwas weg vom Shoegaze und Postrock, wird insgesamt irgendwie softer (oder vielleicht ist melodischer auch die bessere Beschreibung), rockt aber immer noch ordentlich (es ist halt eine sanftere Variante). Wobei es natürlich durchaus auch härter werden kann, wie die Band z.B. in „Clocks“ beweist.

Was mich bei diesem Album allerdings enorm stört, ist wie sehr der Gesang im Hintergrund steht und zwischen den Instrumenten oft beinahe untergeht. Das fällt schon beim Opener „Moment“ auf. Beim zweiten Song, „Animals“ liegt der Gesang dann zwar eher über dem Soundteppich, aber irgendwie wirkt es nicht richtig ausbalanciert. Da hätte vom Mix her einfach mehr passieren müssen. Vielleicht möchte die Band auch, dass das so klingt, aber ich finde, es passt einfach nicht so recht zusammen. Das war bei der EP besser gelöst.

Auch auf „The Shape Of Everything“ enden die Songs oft sehr plötzlich, was ich auf Dauer doch eher störend finde. Da baut man so schöne Soundwände, Emotionen und Stimmungen auf - und bumm, isses vorbei. Das widerspricht meinem Harmonieempfinden.

Gegen Ende wird das Album dann aber doch noch richtig gut. „Wrong“ geht von der ersten Sekunde an ins Ohr und ist einer der besten, wenn nicht DER beste Song des Albums. Hier gibt es einfach wunderschöne Melodien in perfekter Harmonie. Davon gerne mehr! Auch „Heart Attack“ zieht das Tempo wieder etwas an. Passend zum Titel wirkt es bedrohlicher, der Herzschlag kommt musikalisch gut rüber, doch wie so oft endet der Song, der sich schließlich fast zu einer Kakophonie steigert, viel zu plötzlich.

Mit „Son Of Winter“ klingt das Album dann zartrosa aus. Ruhig und langsam geht man hier zu Werke und auch dieser Song geht gut ins Ohr. Damit kann man mich gegen Ende doch noch versöhnlich stimmen, auch wenn mir das Album nach wie vor zu kurz ist und mir der Sound einfach nicht zusagt. Nicht nur ist der Gesang in den Hintergrund gemischt, auch generell ist der Sound etwas dumpf geraten. Diesbezüglich hat mir „Awake“ dann doch besser gefallen. (Anne)


Bewertung:

Anne6,5 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 34:11 min
Label: Pelagic Records/Cargo Records
Veröffentlichungstermin: 23.01.2022

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