Exodus - Persona Non Grata

exodus personanongrataFast hatte man die Hoffnung, dass EXODUS noch einmal ein Album veröffentlichen würden, bereits aufgegeben. Immerhin erschien mit „Blood In, Blood Out“ die letzte Scheibe bereits 2014. Länger dauerte es nur zwischen „Force Of Habbit“ (1992) und „Tempo Of The Damned“ (2004), doch zwischen beiden Alben lagen EXODUS auch für mehrere Jahre komplett auf Eis. Dieses Mal lagen die Gründe woanders.

Von 2011 bis zur Auflösung 2019 ersetzte Gitarrist Gary Holt den 2013 verstorbenen Jeff Hanneman bei SLAYER. Sänger Steve „Zetro“ Souza sang außerdem bis Juli 2015 bei HATRIOT. Aber bereits die Aufnahmen zum 2014er Vorgänger „Blood In, Blood Out“ standen unter keinem guten Stern.

Da man sich mit dem damaligen Sänger Rob Dukes nicht über den Klang der Scheibe einigen konnte, wurde er kurzfristig durch seinen Vorgänger Souza ersetzt. Dieser hatte nur wenig Zeit, das eigentlich noch auf Dukes zugeschnittene Material einzusingen. Was man bei einigen Stücken auch deutlich hört. Die Gesangsleistung Souzas kann man hier leider nur als durchwachsen bezeichnen.

Seit dem 19.11. steht nun mit „Persona Non Grata“ Album Nummer 11 in den Regalen. Doch was wären EXODUS ohne Probleme?

Und leider schlug das Schicksal auch dieses Mal erbarmungslos zu. So wurde im April 2021 bei Schlagzeuger Tom Hunting Plattenepithelkrebs im Magen diagnostiziert. Was die Veröffentlichung von „Persona Non Grata“ verzögerte. Doch nach sieben Jahren Wartezeit ist es jetzt endlich soweit. Und natürlich lautet die Frage aller Fragen „Haben die Kalifornier es immer noch drauf?“.

Die von einem Printmagazin (ich nenne keinen Namen) vor kurzem in den Raum geworfene, in meinen Augen vollkommen unnötige Frage, ob EXODUS mit „Persona Non Grata“ am Thron von SLAYER kratzen können, lasse ich hier mal bewusst außen vor. Denn man kann die beiden Gruppen mal absolut nicht miteinander vergleichen.
„Persona Non Grata“ startet mit dem Titelsong, bei dem Souza dermaßen hysterisch keift, dass man schon befürchtet, der Gute bräuchte ein Sauerstoffzelt. Schlecht ist der Song keineswegs, wenn er auch nicht gleich beim ersten Hören zündet.

Das tun dann die folgenden Nummern „R.E.M.F.“, „Slipping Into Madness“ und „Elitist“ umso mehr. Hier zeigt „Zetro“ auch endlich was er wirklich draufhat. Obwohl ich zugeben muss, dass mir der Gesang seines Vorgängers besser gefiel. Aber das ist Geschmacksache und Souza macht seine Sache auf dem neuen Werk deutlich besser als auf dem Vorgänger. Das gilt allerdings für die komplette Band. Was Gary Holt und Lee Altus hier an Leads raushauen, versetzt einen immer wieder in Staunen. Bassist Jack Gibson und Schlagzeuger Tom Hunting sind eh über jeden Zweifel erhaben.

Wer wissen will, wie Thrash im Jahr 2021 zu klingen hat, der lausche einfach der Übernummer „The Years Of Death And Dying“. EXODUS sind zurück. Mit „Persona Non Grata“ beweisen sie das eindrucksvoll.

Es muss jedoch gesagt werden, dass es sich hier keinesfalls um ein Werk handelt, das einen sofort in Begeisterung versetzt. Zwei bis drei Durchläufe braucht es hier schon. Aber dann zündet das Thrash Feuerwerk so richtig. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 60:23 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 19.11.2021

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