Tribulation - Where The Gloom Becomes Sound

tribulation wherethegloombecomessoundTRIBULATION ist noch so eine Band, die bisher ziemlich an mir vorbeigegangen ist. 2018 auf dem Karmøygeddon hat sie mir dann aber doch so gut gefallen, dass ich mir das neue Album „Where The Gloom Becomes Sound“ mal genauer anhören muss. Der bedeutungsschwangere Albumtitel stammt dabei vom Song „Hades „Pluton““ der deutschen Darkwave-Band SOPOR AETERNUS & THE ENSEMPLE OF SHADOWS. Die Band trägt diese Idee laut eigener Aussage nun schon seit Jahren mit sich herum. Da war es vielleicht gut, diesen Titel ausgerechnet jetzt zu verwenden.

Denn im Dezember gab es eine für viele Fans schockierende Meldung: Jonathan Hultén hat die Band verlassen. Damit kann man „Where The Gloom Becomes Sound“ durchaus als sein Abschiedswerk betrachten, ist er doch hauptsächlich für Musik und Texte auf diesem Album verantwortlich.

Das beginnt zunächst sehr leise und ruhig und erinnert so gar nicht an Death Metal. Doch nach diesem sanften Intro setzt „In Remembrance“ mit Macht ein und groovt sich seinen Weg ins Innenohr, bevor es sich zu einer tollen Midtemponummer entwickelt. Aber dieser Groove! Dem begegnet man auf diesem Album immer wieder. Da ist „Hour Of The Wolf“ keine Ausnahme, auch wenn das Stück gegen Ende für meinen persönlichen Geschmack etwas zu eintönig wird.

Dafür geht es aber mit „Leviathans“ wieder richtig zur Sache. Dazwischen gibt es noch ein schönes Gitarrensolo und Spoken Words verleihen dem Song eine düstere Atmosphäre. Mit „Dirger Of A Dying Soul“ werden dann ruhigere Töne eingeläutet, die sich auf „Lethe“, einem Klavierinstrumental, ins Extrem steigern.

Doch nach dieser Ruhepause geht es mit „Daughter Of The Dijinn“ wieder schön groovig weiter. „Elementals“ ist dann für mich der uninteressanteste Song des Albums, der einfach so an einem vorbeigleitet, ohne groß Eindruck zu hinterlassen. Und auch „Inanna“ kann mich da nicht mitreißen. Zwar gewährt man hier den Gitarren großzügig Auslauf, das war es dann aber auch schon, denn ansonsten plätschert der Song, abgesehen von seinem dramatischen Ende, eher ruhig vor sich hin.

Da kommt richtig Freude auf, wenn es bei „Funeral Pyre“ endlich wieder mal so richtig zur Sache geht. Und da ist auch der tolle Groove wieder. Leider fällt man in den Strophen immer wieder ins eher ruhige Midtempo zurück, was dem Song etwas den Drive nimmt, der im Refrain immer wieder zum Vorschein kommt und richtig Laune macht. „The Wilderness“ startet etwas holprig, wird dann aber auch eine coole groovend-galoppierende Nummer, die sofort ins Ohr geht. Der perfekte Abschluss für dieses Album.

Und ich muss sagen, während hier doch einige richtig gute Nummern drauf sind, die sich zu absoluten Ohrwürmern mausern, wirkt das Album in seiner Gesamtheit dann doch oft etwas konfus. Zu oft verzettelt man sich und landet dann im Midtempo, wo es eigentlich grooven könnte. Sehr viele ruhige Parts nehmen den Fluss aus dem Album und insgesamt bleibt einfach zu wenig hängen. Nichtsdestotrotz sind TRIBULATION eine Band, die live Spaß macht und ab und zu wird das Album auch sicher bei mir laufen, aber auf Dauer können mich die Schweden dann doch nicht überzeugen. (Anne)

 

Bewertung:

Anne6,5 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:17 min
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 29.01.2021

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