Drei Jahre sind vergangen, seit BROADSIDE mit „Paradise“ ihr letztes Album veröffentlichten. Mit „Into The Raging Sea“ erschien nun am 24.07. pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe endlich der Nachfolger. Schon ein Blick aufs Cover lässt kurz aufmerken. Wo dieses bei „Paradise“ noch recht fröhlich wirkte, so ist dieses beim neuen Werk recht düster gehalten. Darf man nun im Gegenzug erwarten, dass auch die Musik der Wahlkalifornier sich dahingehend verändert hat?

Hört man sich den Opener „The Raging Sea“ an, könnte man glatt den Eindruck gewinnen. Hier schildert Sänger Olli Baxxter die Tatsache, dass er seine wahren Gefühle gerne verbirgt. Durch die Schreie beim Refrain wirkt die Nummer recht emotional, erinnert sonst aber ganz gewaltig an „Paradise“ von THE RASMUS. Nichtsdestotrotz gerät der Song zum stärksten der zehn Stücke auf der neuen Scheibe. Bereits mit dem folgenden „Foolish Believer“ fallen BROADSIDE in gewohnte Songstrukturen zurück und liefern einen ziemlich seichten Pop-Punk Song ab. Mit „Overdramatic“ und dem finalen „Burning At Both Ends“ kann man zwar nochmals überzeugen, doch der Rest der Stücke fällt eindeutig unter die Kategorie belanglos und austauschbar.

Auch nach mehrmaligem Hören bleibt von „Into The Raging Sea“ nichts im Gedächtnis. Da ist es kaum zu glauben, dass sich BROADSIDE hierfür ganze drei Jahre Zeit ließen. Ich würde der Band ja gerne eine Weiterentwicklung bescheinigen, aber diese hat schlicht und ergreifend nicht stattgefunden. Man orientiert sich weiterhin an Vorbildern wie GOOD CHARLOTE und BLINK 182, die mit ihren letzten Werken auch nicht gerade überzeugen konnten. Auch beim mittlerweile dritten Album fehlt es BROADSIDE ganz gewaltig an Eigenständigkeit. Ne Jungs, so wird das nichts. (Matthias)

Bewertung:

5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 35:28 min
Label: Sharp Tone Records
Veröffentlichungstermin: 24.07.2020