Miscellany - Catch 22

Nach mehreren Demos veröffentlichten die Schweden MISCELLANY im letzten Herbst ihre Debüt – Single. Seitdem ist es aber ruhig geworden im Lager der Melodic – Metaller. Interessanterweise hat es die Band aber schon zu einer DVD – Veröffentlichung mit dem Titel „Live in Lund“ geschafft. Hier beschäftige ich mich allerdings mit oben genannter 3-Track-Maxi. So richtig stilistisch mögen sich die sechs nicht festlegen, melodisch ist es auf jeden Fall, nur die Wahl zwischen Epic – und Deathmetal konnte noch nicht getroffen werden. MISCELLANY vereinigen beide Stile, die vorwiegend von ihren Vocalisten getragen werden. Während die Gitarristen Henrik Nygren und Thobias Wall für die tiefen Grunzer zuständig sind sorgt Jenny Person für die weibliche Leadstimme.
Die Dame ist klassisch im Gesang und am Cello, welches aber im Sound ihrer Band nicht vorkommt, geschult. Das erinnert viele an eine nicht ganz unbekannte Band aus dem östlichen Nachbarland, und die 2003 gegründete Formation weist durchaus Parallelen zu ihnen auf.

Zu Beginn kommen allerdings härtere Klänge zum Vorschein, der titelgebende Opener kommt anfangs eher wie SOILWORK oder DARK TRANQUILITY daher. Das ändert sich erst mit dem ersten Einsatz der Frontfrau, welcher dann auch gleich in das klassische Female-Epic-Klischee passt. Die Combo driftet allerdings nie in das „Die Schöne und das Biest“ – Wechselspielchen ab, wie es von vielen skandinavischen Kollegen interpretiert wird.
Das treibende „Sorrow and Fear“ würde eigentlich viel besser als Opener passen, da es doch etwas catchier ist, als „Catch 22“, um das Wortsielchen mal zu strapazieren. Hier singt Frau Persson auch alleine, was wiederum Quervergleiche an andere Acts zulässt.
Und auch das abschließende „My Solitude“, das mit einer flotten Harmonie beginnt, zerstreut auch nicht gerade den Plagiatsverdacht. Zwar kommt hier sogar Blackmetal–ähnliches Kreischen zum Zuge, doch es wirkt irgendwie deplaziert. Man findet keinen roten Faden, der die einzelnen, recht gelungenen Parts zu einer Einheit formiert.

Auch die gute und druckvolle Produktion schafft es nicht, das Ganze zusammen zu halten. Es läuft zwar alles sehr gut ins Ohr, aber nichts bleibt geschlossen hängen. Alles wirkt so zusammengeschustert, was vielleicht an der mangelnden Präsenz und der daher fehlenden Gemeinschaft hängt. (MetalPfälzer)


Wertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 12:24 min
Label: Swedmetal Records
Veröffentlichungsdatum: 30.09.2006
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden