TRW - Rivers Of Paradise

TRW - Rivers Of Paradise Die Abkürzung TRW steht für die Namen der drei Bandmitglieder Michael Thompson (Gitarre, Gesang), John Robinson (Drums, Gesang) und Mark Williamson (Bass, Lead-Gesang). Wer jetzt zu grübeln beginnt, wo ihm diese Namen schon begegnet sind, darf sich sagen lassen, dass die drei Herren zwar durchaus schon Solo-CDs veröffentlichten, ihre Reputation aber hauptsächlich als Session-Musiker verdient haben. Und hier tun sich wahrlich große Namen (wenngleich jenseits des Rock/Metal-Bereichs) auf: Michael Jackson, Phil Collins, Eric Clapton – um nur einige zu nennen. Jetzt legt das Trio also zusammen und veröffentlicht mit „Rivers Of Paradise“ nach eigener Auskunft ein „klassisches Rock´n´Roll-Album“... John Robinson schwärmt vorab noch mehr und legt mit Aussagen wie „unser Stil ist vergleichbar mit LED ZEPPELIN und JOURNEY“ die Messlatte in gewagte Höhen. Direkt der Opener „Set My Spirit Free“ offenbart, dass die Herren instrumentell sowie stimmlich einiges auf dem Kasten haben – allen voran die eindringlichen Lead-Vocals von Mr Williamson – aber von „Rock“ ist bei dieser fast als „Weltmusik“ zu bezeichnenden kurzen Intro-Nummer noch nicht wirklich etwas zu bemerken. Das holen die Herren aber postwendend mit dem Titeltrack „Rivers Of Paradise“ nach – ein eingängiges Riff dominiert hier einen angenehm zügigen und leichten Rocker. Dafür lassen sie es dann unmittelbar mit „Hold On“ ruhiger angehen. Auch wenn man hier mit extrem gebremsten Motoren fährt, so kann die mainstreamige Nummer dennoch auf ganzer Linie überzeugen. Richtig knackig wird es dann mit „Indiscretion“ – hier rockt sich das Trio die Seele aus dem Leib – eine Mischung aus alten ZZ TOP und Eric Clapton die es in sich hat. Zugegebenermaßen – etwas elanvoller dürften die Vocals zeitweise schon kommen. In die gleiche Richtung (das Eingangs-Riff ist extrem verwandt zu ZZ TOPs „Pincushion“) geht zunächst „Gonna Be Some Changes“ – sobald der Gesang einsetzt, ist aber die Luft aus der Nummer raus und sie dümpelt leicht soulig vor sich hin. „Only A Letter“ lässt beim Intro eine Schmalzballade befürchten – und siehe da: TRW enttäuschen diese Erwartung nicht – wer hier die angekündigten Vergleiche zu JOURNEY ziehen will, wird von den JOURNEY-Mitgliedern höchstpersönlich gelyncht werden. Dafür rockt „Hard Time Love“ dann wieder sehr versöhnlich und zwischenzeitlich gar mit einem Hauch von „rotzig frech“ durch die Boxen. Direkt danach können sich TRW nochmal richtig steigern und pfeffern mit „One Good Woman“ ein Götter-Riff aus den Boxen. Der Rest des Songs ist dann zwar noch „ganz ok“, erreicht das Level des Intro-Riffs aber nicht mehr so richtig. Auch „Love Comes Calling“ täuscht zunächst einen beinharten Rocker an, verliert aber bei Einsatz des Gesangs deutlich an Härte. Diesen Trend setzt der Schlusstrack „Alimony Blues“ konsequent fort und entpuppt sich als größtenteils gemäßigte Bluesnummer, die nur in der zweiten Hälfte durch intensiven Gitarreneinsatz Fahrt aufnimmt und dort dann nochmal richtig Punkte verbuchen kann. Die instrumentellen Fähigkeiten der drei Herren Thompson, Robinson und Williamson stehen zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion – und auch beim Songwriting gelingt dem Trio die ein oder andere gute Nummer. Dazwischen finden sich aber auch diverse „Füller“, bzw. seichte Durchhänger. Die selbst gelegte Messlatte wird zwar nicht ganz erreicht, aber auch nicht um Lichtjahre verfehlt – insbesondere was die Balladen angeht, sollten sich TRW aber nochmal intensiv bei den Vorbildern von JOURNEY informieren… (Naglagor)

Anspieltipps: „Indiscretion“, „One Good Woman”, „Love Comes Calling”

 

Bewertung:   7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:05 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 08.06.2007

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden