Meldrum - Blowin´ Up The Machine

Meldrum - Blowin Up The Machine Gerade erst die TWO OF A KIND-Scheibe zur Seite gelegt, da liegt mit „Blowin´ Up The Machine“ von MELDRUM schon das nächste Album einer Band mit hohem Frauenanteil auf dem Schreibtisch. Eigentlich ist der Frauenanteil hier sogar bei 100% denn abgesehen vom „geliehenen“ Drummer besteht MELDRUM komplett aus Gitarristin und Namensgeberin Michelle Meldrum (ex-PHANTOM BLUE), Sängerin Moa Holmsten und Bassistin Frida Stahl.
Nach ihrem 2001er Debut „Loaded Mental Cannon“ folgte zunächst intensives Touren, u. a. mit MOTÖRHEAD. Dabei sind die Damen keinem Geringeren als Lemmy persönlich ans Herz gewachsen, der die Band seitdem tatkräftig unterstützt und auf der aktuellen Scheibe auch einen Track beisteuert… Umgibt sich das Label Frontiers Records sonst hauptsächlich mit Bands aus dem Melodic-Bereich, sind MELDRUM hier deutlich am oberen Ende der Härteskala anzusiedeln. Die Damen drücken mächtig aufs Gas, haben die Gitarre herunter gestimmt und zimmern ein ziemlich aggressiv-modernes Heavy-brett aufs Parkett.
Moa Holmsten macht bereits beim Opener „Purge“ deutlich, dass sie weniger „Sängerin“, sondern eher Shouterin ist. Mit zwischenzeitlich mächtig beeindruckenden Growls – da kann sich der ein oder andere Herr der Schöpfung mal ein Scheibchen abschneiden.
Etwas konzeptlos wirkt das zwar durchaus explosive und extrem modern klingende „Down Your Throat“, bevor „Scar“ zwar weiter mit leichtem Nu-Metal-Einschlag tönt, aber eine gelungene Struktur aufweist und gerade durch die Vielschichtigkeit besser überzeugt.

Einen Ausflug in Doom-Gefilde unternehmen MELDRUM mit dem mächtig düsteren „Creme De La Creme“, um mit „Hang Em´“ eine unerwartet groovige, ja regelrecht partytaugliche Nummer abzuliefern, die sich umgehend zu den Höhepunkten auf „Blowin´ Up The Machine“ zählen darf. Zu „Miss Me When I´m Gone“ darf Lemmy Kilmister auch ein wenig ans Mikro treten und liefert sich bei dem Uptempotrack ein kleines Duett mit Moa.

Ein wenig gesperrt und mit gebremstem Schaum kommt „Another Kind“ zunächst daher, bevor der Track zum Refrain an Fahrt gewinnt und deutlich eingängiger wird.
Dass MELDRUM auch mit BLACK LABEL SOCIETY auf Tour waren, zeigt die leichte Zakk Wylde-Verwandtschaft bei „Exploited“ – nur um danach mit „Get Yours“ zu demonstrieren, dass man auch MOTÖRHEAD-Impressionen aufgesammelt hat. Eine gelungene und rotzig freche Rocknummer, die mit weniger als drei Minuten leider viel zu kurz ausgefallen ist.

Dafür darf sich die handfeste Ballade „Get Me Outta Here“ auf fünf Minuten ausbreiten und zeigen, dass die Damen sich zukünftig besser ausschließlich auf die härteren Songs beschränken sollten. Das abschließende „Bite The Pillow“ entschädigt denn auch nochmal mit hinreichend Riffgewitter und aggressiven Vocals.

Anständig ist das schon, was MELDRUM hier abliefern – die Damen stehen fast durchgängig mit dem Bleifuß auf dem Gaspedal und feuern eine vorbildliche Riffdröhnung ab. Zwischenzeitlich ist der Sound aber vielleicht doch einen Touch zu „zeitgemäߓ und das Songwriting nicht soweit ausgereift, so dass man das „gewisse Etwas“ vermisst. Dennoch kann man MELDRUM bedenkenlos bescheinigen, mit „Blowin´ Up The Machine“ nicht nur optisch, sondern auch (gerade) musikalisch zu punkten.

Note: 7,0 / 10

Anspieltipps: „Purge”, „Hang Em´”, „Get Yours”

VÖ: 11.05.2007

Spielzeit: 40:55 min
Titel: 11
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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