Anuk - Der Weg des Kriegers (Soundtrack)

Anuk - Der Weg Des Kriegers Derzeit scheint es in Mode zu kommen, dass gestandene Musiker einen kleinen Ausflug in die Filmbranche versuchen. SAXON-Fronter Biff Byford wird in dem Mittelalterfilm „Parcival“ zu sehen sein – und Deutschlands Rockröhre Doro Pesch nebst KROKUS-Shouter Mark Storace gehen in „Anuk – Der Weg des Kriegers“ sogar satte 4300 Jahre in der Historie zurück.
Parallel zum Start des Films liegt nun auch der Soundtrack in den Regalen.
Da die beiden Akteure Pesch und Storace neben Regisseur und Hauptdarsteller Luke Grasser auch fleissig mit am Soundtrack gewerkelt haben, darf man ob der großen Namen durchaus höherwertiges erwarten… Wie bei einem Soundtrack üblich ist auch „Anuk“ hauptsächlich instrumental geraten. Die wenigen „Text“-passagen orientieren sich aber offensichtlich an den sprachlichen Fähigkeiten der Urzeitmenschen und beschränken sich weitestgehend auf Dehnübungen der Stimmbänder. Zu Beginn wirkt der leicht indianisch anmutende Sound in Verbindung mit dem Teppich aus Naturgeräuschen noch sehr interessant. Da sich dies aber durch das gesamte Album zieht, verliert sich der positive Eindruck allerdings sehr schnell. Insbesondere bei Doro Peschs erstem großen Einsatz zu „Meha´s Song“ stellt sich die Frage, was die frühzeitlichen Jodelversuche denn nun genau darstellen sollen.
Erst wenn Mark Storace zu „On My Own“ ins Spiel kommt, kann man von einem „richtigen“ Song sprechen – ein nettes, leicht balladeskes aber dennoch druckvolles Duett mit Frau Pesch, das zwischenzeitlich ganz ordentlich rockt.
Dass aber auch Storace zu den seltsamen Stimmübungen fähig ist, beweist er sehr ausgiebig im „Battlefield Theme“, bevor Doro dann mit „Warrior Soul“ einen weiteren recht balladesken Track ihres aktuellen Albums beisteuern darf.

„The Edge Of The World“ ist danach wieder auf weiten Strecken der viel zu langen 9 Minuten Spielzeit fast ohne „Gesang“ – mal abgesehen vom durchgängig vorhandenen und bereits wohlbekannten Gejodel, bzw. besser „Gestöhne“ - und verleitet fast zum spontanen Einnicken.
In nur Nuancen unterscheidet sich die zweite Version von „Meha´s Song“, die ebenso wie der erste Vertreter extrem nervt und den Hörer wundern lässt, was Frau Pesch im Vorfeld dafür hat einwerfen müssen…
Nur 28 Sekunden ist der Track „The Call“ – bei dem Mark Storace sich kurz die Lunge aus dem Leib krakeelen darf, bevor dann mit „Hand To Hold“ noch ein recht steril wirkender vollwertiger Song aufgefahren wird.

Zum Schluss folgt noch eine verkürzte Acoustic-Version des ohnehin bereits ruhigen „Warrior Soul“ sowie mit „The Quest“ nochmal die Gelegenheit, Frau Pesch Jodeln und Stöhnen zu hören…

Selten fällt ein Urteil so deutlich aus – und ebenso selten können nur so wenige Punkte vergeben werden. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass viele von den Songs nur dafür gedacht sind, bestimmte Szenen zu untermalen und daher ruhiger ausgelegt oder ohne Text sind, entschuldigt das nicht den insgesamt sehr faden Charakter der Scheibe. Einzig die Songs mit Mark Storace können zumindest ein wenig aus dem Sumpf herausschauen. Allerdings gewinnt man nicht einmal den sprichwörtlichen Blumentopf mit diesem Werk… Ob der Film dazu verleitet, sich den Soundtrack separat zuzulegen, darf bezweifelt werden.

Note: 3,5 / 10

Anspieltipps: „On My Own”, „Warrior Soul”

VÖ: 27.04.2007

Spielzeit: 46:00 min
Titel: 13
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
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