Mainpoint - Under Water

Der Nordosten in diesem unserem Lande zeigt auf der musikalischen Landkarte kaum metallische Flecken. Außer den Metal-Punkern DRITTE WAHL fällt mir da nichts Bekannteres auf Anhieb ein. Und genau auf deren Label veröffentlich MAINPOINT aus Rostock ihr viertes Album „Under Water“. Das ist bestimmt kein Zufall, da muss man wohl lokalen Zusammenhalt zeigen.
„Goth´n´Roll“ nennt der Vierer sein musikalisches Konzept, welches man auch schon auf dem WAVE GOTHIC TREFFEN und als SAXON-Support live vorstellen durfte. Im Dunste von den SISTERS OF MERCY, THE 69 EYES und etwas Punk/Rotzrock will man durch klare Konturen auffallen.

Besonders die erstgannten Schwestern sind hier die Relevanz: Durch die tiefe Stimme des Hünen Axl und die weiblichen Gesangs-Akzente kommt man nicht umhin, MAINPOINT mit den Briten zu vergleichen. Aber der Gute kann auch mal aggressiver zu Werke gehen (im Opener „Deathroad Labyrinth“ und im relativ metallischen „Radioactive“) und kratziger singen. Dabei erinnert „Radioactive“ mit seinem Double Bass-Schema sehr an MOONSPELL´s „Opium“.
Und so sind wir schon beim Hauptproblem der Scheibe: Bei fast jedem Song kann man sagen: „Der Part klingt wie Dieses, dieser wie Jenes“. Es mangelt an eigenen Ideen und Idendität – dabei fallen aber auch genauso nette Nummern auf wie das rockende „Cowboys“ (zwar dämlicher Text, aber einprägsame Hookline) und das punkig-abgehende „Craving Pt2“. Auch „Fatherland“ und der doomige Titeltrack.
Ein wenig daneben griff man allerdings mit dem Cover von FICTION FACTORY´s „Feels like heaven“ bzw. „Hell“ wie sie es singen. Da gab es schon weitaus bessere Umsetzungen von 80er Hits.

MAINPOINT machen es einem wirklich nicht leicht. Richtig gut sind sie nicht, aber grottig auch in keinem Fall – ein wenig mehr eigene Ideen täten den Rostockern jedenfalls gut.
Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. So kann ich für die guten Momente und den eigentümlichen Charme ruhig eine gaaanz knappe Sieben vergeben.

(Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 44:53
Label: Dritte Wahl Records/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 27.04.07

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