Misery Index + Hate Eternal + Aeon + See You Next Tuesday + Ichor (27.01.09 Trier, ExHaus)

misery_index_tour_2009.jpgEin absolut grandioses Package ist wieder einmal auf Tour. Freunde von wunderbarem Prügeldeath der Extraklasse können hierbei also gepflegt auf ihre Kosten kommen. Vor einiger Zeit gab es bereits die Newsmeldung der „Traitors“- Tour von MISERY INDEX und dem Termin in Trier. Der Termin am 27.01 wurde schließlich in dem zum Trierer ExHaus gehörenden Balkensaal durchgeführt. Zunächst ein wenig verwundert, warum ein solches Paket in dem relativ kleinen Balkensaal durchgeführt wird, musste ich im Verlauf des Abends aber schließlich auf den Boden der Realität zurückgeführt werden. Die kleine aber feine Lokalität reichte für das letztlich magere vorhandene Publikum völlig aus. Auch wenn es unter der Woche war, verstehe ich leider nicht so ganz, wie gerade anfänglich so wenige Menschen ihren Weg in den Balkensaal fanden, denn schließlich standen nicht nur die Jungs von MISERY INDEX bereit um den Leuten mal ein ordentliches Brett in die Schnauze zu geben, sondern auch Bomben wie HATE ETERNAL, AEON und SEE YOU NEXT TUESDAY bereicherten den Abend. Für den Einstieg in den Abend wurden schließlich die Lokalmatadoren von ICHOR eingesetzt um die Leute ein wenig einzuheizen.
Aber nun endlich mal genug um den heißen Brei geredet: Brix und ich haben uns für den oben genannten Termin auf den Weg in den Balkensaal gemacht, um euch über dieses Spektakel zu berichten…

...und wir wurden in keinster Weise enttäuscht! Schon der Opener ICHOR wusste zu überzeugen. Die bis dato noch spärliche Anzahl an Zuschauern wird an den Tracks wie "..more Victims" und "Hypocrisy" (von der gerade erscheinenden Split-EP mit den saarländischen Todeskern-Hopefuls POINT OF INFLECTION) und "Man without a Face" sicherlich ihre Freude gehabt haben!
Der Fünfer kloppte seinen von Bands wie THE BLACK DAHLIA MURDER beeinflußten, modernen Todesblei astrein und mit viel Spielfreude in den Balkensaal. Der kurze Auftritt lässt auf jedenfalls auf das bald erscheinende Full-Length-Album hoffen, welches in den mittlerweile renommierten SU2-Studios in Illingen/Saar unter den Fittichen von Phil Hillen eingeprügelt werden wird. Weiter so, Jungs! (Brix)

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Schließlich durften die Grindcorefreaks von SEE YOU NEXT TUESDAY als erste Band des offiziellen Tourpackages ran. Mit dem neuen Album „Intervals“ im Gepäck, welches erst im Oktober 2008 veröffentlicht wurde, rumpelten die vier Mannen auch gleich voll und ganz los. Das Publikum konnte man zu diesem Zeitpunkt wohl leider noch an zwei Händen abzählen, vielleicht maximal noch ein paar Zehen dazunehmen aber das war es auch schon. Ziemlich schwierig für eine Band vor so wenigen Menschen ordentliche Stimmung zu machen und ein Brett zu servieren. Nach Aufforderung des Fronters Chris Fox konnten sich die Leute aber doch wenigstens erwärmen ein wenig näher zur Bühne zu kommen. Da sich aber niemand tatsächlich direkt vor die Bühne stellte wurde diese von den Musikern doch einfach mal um genau dieses Stück, das zu den Zuschauern fehlte erweitert. So kam es schließlich, dass die Musiker überwiegend vor der eigentlichen Bühne standen als auf Selbiger. Chris Fox gab sich absoluten Schreiorgien hin und eilte wie ein Giftzwerg vor dem Publikum hin und her. Dem Rest der Jungs machte es auch ein Riesenspaß herumzuposieren. Ein schöner Auftritt von SEE YOU NEXT TUESDAY, der den Gehörgang erst einmal völlig freigeblastet hat.

Setlist:

- Omega
- She Once Said I Was A Romantic
- This Time The Keys Are Broken
- Alpha
- Just Out of Curiosity, Are Your Parents Siblings?
- Dedication To A New Era
- Eternity?
- Before I Die, I'm Gonna Fuck Me a Fish
- 11/27/07
- Goodnight (Our Last Dance)
- Good Christians Don't Get Jiggy With It 'Til After Marriage
- One Of These Days
- Nightmares
- The Life In Death
- Honey, I've Never Had Sex that Wasn't Awkward

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Kurz darauf bestiegen die schwedischen Jungs von Aeon die Bretter. Diese haben schon längere Zeit nicht mehr wirklich viel von sich hören lassen. Die letzte Veröffentlichung geht schließlich auch schon in das Jahr 2007 zurück. Genauer gesagt in den September 2007, in welchem das Drittlingswerk der Schweden „Rise to Dominate“ durch Metal Blade Records auf den Markt geworfen wurde. Dennoch schienen die Mannen nicht in Vergessenheit zu geraten sein, denn spätestens bei Aeon füllte sich langsam aber sicher der Trierer Balkensaal. Das Publikum sollte auch keineswegs enttäuscht werden, denn dargeboten wurde feinster Knüppeldeath. Den Startschuss gab es mit „Living Sin“ von der aktuellen Scheibe „Rise to Dominate“. Anschließend widmete man sich sofort dem Vorgängeralbum und mit „Hell Unleashed“ und „Forever Nailed“ wurde sogleich zwei weitere Burner rausgehauen. Richtige Extremfans der Bands, die seit dem Anlaufen der Band im Jahre 1999 mit am Start sind waren vielleicht ein wenig enttäuscht, denn so wie sich das anhörte, wurden von der Demo oder dem ersten Fulllength-Album kein einziger Song gespielt, sondern sich nur mit den letzten beiden Outputs beschäftigt.

Setlist:

- Living Sin 
- Hell Unleashed 
- Forever Nailed 
- You Pray To Nothing 
- Caressed By The Holy Man 
- Soulburner 
- Helel Ben-Shachar

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Richtig fieses Geballer gab es dann aber schließlich durch HATE ETERNAL. Scheiß die Wand an, wie ziehen diese Kerle bitte ab? In ordentlich technischer Manier wird gerumpelt was das Zeug hält. Schon teilweise fast dem Mathcore zuzuordnende Arrangements wurden einem entgegengeschleudert. Es durfte ein gnadenloser musikalischer Schlag mitten in die Fresse genossen werden. Mit aktuellem Album „Fury & Flames“ vom Ende des Jahres 2008 an Bord wurde mit „Hell Envenom“ das erste Brett serviert. Aber nicht nur der aktuelle Silberling wurde präsentiert, sondern auch die Klassiker wie „I, Monarch“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2005 oder sogar noch ältere Stücke wie das 2002er „King of all Kings“ wurde zum Besten gegeben. Sogar „Sacrilege of Hate“ vom 99er Debütalbum wurde den Leuten vor den Latz geknallt. Für mich persönlich muss ich sagen war es zeitweise schon fast zu viel Geballer und ich hätte mir manchmal leichter erkennbare Melodielinien gewünscht, aber schnell hatte man sich wieder damit abgefunden, dass hier geschreddert wird was das Zeug hält. Vom Publikum, welches sich dann endlich relativ zahlreich im Balkensaal eingefunden hatte wurden HATE ETERNAL auch wunderbar abgefeiert und aufgenommen. Die Jungs hinterließen wirklich einen bleibenden, durchaus positiv gestimmten, Eindruck. Daumen nach oben, dieses Brett sehe ich mir gerne wieder mal an!

Setlist:

- Hell Envenom 
- Sacrilege of Hate 
- Bringer of Storms 
- Powers That Be 
- Servants of the Gods 
- I, Monarch 
- Tombeau (Le Tombeau de la Fureur et Des Flames)
- King of All Kings

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Dann war es endlich Zeit für den Headliner des Abends. Die Band um ex-DYING FETUS Member Jason Netherton und Highspeed Schlagzeuger Adam Jarvis betrat die Bühne. Meine Freude stieg plötzlich ins unermessliche und ich sollte keineswegs enttäuscht werden. Es ist einfach immer wieder ein wahrer Hochgenuss MISERY INDEX bei der Arbeit zuzusehen. Direkt schlug einem ein übelst druckvoller Sound in die Schnauze und die Jungs gingen sogleich ab wie Schmitz´ Katz. Entgegen meiner Erwartung wurde nicht zuerst das Intro des neuen Killeralbums „Traitors“ gespielt. Aber schon kurz darauf kam „We´ll never come in peace“ dann doch zum Einsatz und der Ballertrack „Theocracy“ wurde direkt hinterher geschossen. Die Prügeldeather haben extrem viel Wert auf ihren neuesten Output gelegt. So wurden effektiv die ersten acht Songs des genialen Albums „Traitors“ gespielt. Die neuen Songs wurden vom Publikum sehr gut aufgenommen und waren auch bei sehr vielen Gästen bereits bekannt und sehr gern gehörte Tracks. Selbstverständlich kamen aber auch die alten Fans auf ihre Kosten. So gab es „Meet Reality“ und „Pandemican“ von der wunderbaren Discordia zu hören. Auch „Retialate“ wurde aus den Lautsprechern rausgehämmert. Um auch noch die härtesten Fans zufrieden zu stellen wurde ihnen sogar noch „Exception to the Ruled“ von der Dissent EP um die Ohren geblasen. Den krönenden Abschluss schafften die Amis mit „Conquistadores“ von der Discordia. Durch diesen knallenden Hit konnte das Publikum noch einmal richtig aus sich herausgehen. Leider gingen die Mannen dann nach einer gigantisch guten Show ohne eine Zugabe von der Bühne. Aber meckern kann man dennoch nicht, denn es war eine gut gefüllte Setlist, welche auch von Anfang bis Ende geknallt hat. Aber das war bei den Jungs auch einfach nicht anders zu erwarten. Ich kann jedem Deathmetal-Fan, der die Möglichkeit hat MISERY INDEX zu sehen und es bisher noch nicht getan hat, nur raten sich diesen Knaller einmal zu Gemüte zu führen. Von den Jungs gibt es glaub ich keine enttäuschende Show.

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Ein wirklich genialer Abend der in dem Trierer Balkensaal dargeboten wurde. Keine einzige Band enttäuschte und es war ein wirklich grandioses Package, welches den Gehörgang mal ordentlich durchputzen konnte. Bleibt nur noch zu hoffen, dass weitere Pakete dieser Art zusammen auf Tour geschickt werden und Locations wie das Trierer ExHaus sich solche Termine sichern. Brix und ich waren jedenfalls absolut begeistert. Saubere Arbeit, Daumen hoch!!!

(Seb)

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