The Birthday Massacre + Staubkind + Psycho Luna (02.11.07, Saarbrücken)

Neckbreaker goes gothic - zumindest war an diesem Abend ein eher düster-elektronisches Package im Roxy Saarbrücken angesagt. Die Kanadier THE BIRTHDAY MASSACRE hatten sich angekündigt, gemeinsam mit den deutschen STAUBKIND und ihren Landsmännern PSYCHO LUNA, die alle unterwegs sind, um ihre aktuellen Alben unters Volk zu bringen. Entsprechend "gotisch" war auch das Publikum, über dem der sanfte Hauch von Patchouli schwebte, während sich klamottentechnisch sogar noch das ein oder andere Überbleibsel aus den 80er Jahren herumtrieb. Mir sagten alle Bands bisher relativ wenig, so dass ich positiv überrascht war, dass das Roxy ganz ordentlich gefüllt und auch generell ein recht hoher Party-Faktor angesagt war.

Den Anfang machten dann PSYCHO LUNA mit ihrer Mischung aus leicht bekömmlichem Deutschrock/Punk mit melancholischen Gothic-Einflüssen. Die vier Jungs und die Dame am Bass glänzen überwiegend mit Zurückhaltung auf der Bühne, Gitarrist und Sänger Mr. Luna unterstützte seine poetischen Texte tatkräftig mit Mimik und Gestik. Die Songauswahl natürlich schwerpunktmäßig auf das aktuelle Album "Göttin" ausgerichtet brachte das Publikum zwar nicht zum Ausrasten, doch gab es schon nach Ohrwürmern wie "Herrin vom See" oder "Engel" deutlich mehr als Höflichkeitsapplaus.

Psycho Luna Psycho Luna

Ganz anders bei Staubkind. Obwohl die Band um Mastermind Louis Manke mit "Zu Weit" gerade mal erst das zweite Album in der Solo-Laufbahn des TERMINAL CHOICE Gitarristen veröffentlicht, scheint sich die Band bereits eine beachtliche Fanschar erarbeitet zu haben. Unter lautem Jubel betreten die Musiker zum Intro die Bühne und bringen schon bald die ersten Anwesenden zum Tanzen und Klatschen. Auch bewegungstechnisch eher zurückhaltend zieht allerdings Fronter Louis die Blicke auf sich, der sympathisch seine anspruchsvollen Texte mit markanter tiefer Stimme zum Besten gibt, während die Band hinter ihm die passende Mischung aus Gothic Rock und atmosphärischen Keyboards drunterlegt, der man besonders bei den etwas treibenderen Passagen durchaus einen gewissen Arschtritt-Faktor zugestehen muss. Positiv überrascht!

Staubkind Staubkind

A propos Arschtritt-Faktor: Der ist dann bei den Kanadiern THE BIRTHDAY MASSACRE endgültig da. Hier herrscht auch von Anfang an mächtig Alarm auf der kleinen Bühne, allen voran die charismatische Fronterin Chibi, die sichtlich gut gelaunt ist und jede Menge Spaß transportiert. Neben viel Kommunikation mit dem Publikum gibt es eine gestenreiche Show des Energiebündels, das sich trotz viel Bewegung treffsicher durch die Melodien hangelt. Auch der Rest der Band geht ordentlich aus sich raus und nutzt jeden Zentimeter der Bühne, sogar Keyboarder Owen wagt mit einem Umhängekeyboard hin und wieder Ausflüge an die Front. Dazu lädt der Synth-Rock der Band auch zum Partymachen ein: viele fröhliche Melodien, sau coole Keyboard-Sounds und treibende aber auch stark groovende Riffs sorgen für eine Menge Bewegung und steigende Temperaturen im Publikum. Sehr engagierte und coole Show der Kanadier, die sich selbst sichtlich über die Publikumsreaktionen freuten und sich daher auch nicht lange bitten ließen, mit einem kleinen Zugabenteil noch eins draufzusetzen. Die Band sollte man auf jeden Fall auf der Liste haben, wenn man bereit ist, beim Metal auch mal über den Tellerrand zu schauen! (Mika)

The Birthday MassacreThe Birthday Massacre 

Weitere Bilder findet Ihr natürlich in unserer Galerie. Alle Bilder von Ryka.

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