Ronnie Wood - Somebody Up There Likes Me

SomebodyUpThereLikesMeDie Biografie von Ronnie Wood ist mir noch gut in Erinnerung, dabei ist es schon einige Jahre her, dass ich sein Buch gelesen habe. Kein Wunder also, dass die Vorfreude auf “Somebody Up There Likes Me” recht hoch ist.

Enttäuscht wird man nicht, der Film als Ganzes wirkt, als hätte man sich auf ein Bier mit Ronnie verabredet. Die Doku kommt so locker rüber wie der Gitarrist selbst, der durch die ROLLING STONES bekannt wurde. Dabei versucht der Film zu keinem Zeitpunkt mehr zu sein als er ist. Auf den ersten Blick wirkt die Herangehensweise ein wenig plump. Wenn man in einem Interview als Zuschauer sehen kann, wie der Regisseur Mike Figgis Ronnie Karten ziehen und ihn dazu etwas erzählen lässt, entsteht der Eindruck, man sehe ein Making-Of. 

Doch alles in allem wirkt es schlüssig, denn letzten Endes ist es genau das, was “Somebody Up There Likes Me” ausmacht, die Coolness des Ronnie Wood. Es geht um ihn und sein Leben, und das spürt man durchgängig. Ronnie Wood ist eine wahre Frohnatur und wird von jedem gemocht. Genau das bestätigen auch alle Interviewpartner, die im Film zu sehen sind. Keith Richards gibt sogar noch die ein oder andere lustige Anekdote zum Besten, als Ronnie mal etwas tat, was nicht ganz so richtig war. Was genau, sagt Keith übrigens nicht, doch sein Lächeln spricht Bände.

Ronnie Wood ist an manchen Stellen auch etwas ernster, wenn es um die komplizierte Kindheit geht oder auch um die massiven Drogenprobleme und seine Lungenkrebserkrankung. Doch dies wirkt zu keinem Zeitpunkt negativ, viel eher scheint Ronnie am Ende aus allen Tragödien seines Lebens gestärkt hervor gegangen zu sein. Frei nach dem Motto “Was mich nicht tötet, macht mich nur stärker”. Der Regisseur Mike Figgis leistet dabei ganze Arbeit, denn er bezieht den Zuschauer gekonnt in das Geschehen mit ein, weshalb es am Ende auch so wirkt, als hätte man sich mit allen Beteiligten wirklich unterhalten. Es sei jedoch hinzuzufügen, dass man sich darauf einlassen muss, was unter Umständen nicht jedermanns Sache ist. Es sei außerdem gesagt, dass es wirklich um Ronnies Leben geht, der Film ist also keineswegs schwerpunktmäßig auf die ROLLING STONES ausgelegt, auch die JEFF BECK GROUP und SMALL FACES sind Stationen in seinem Leben, genau wie die Malerei. Besonders interessant fand ich die Verbindung zu Peter Grant, den ich sonst eigentlich nur mit LED ZEPPELIN in Verbindung brachte.

“Somebody Up There Likes Me” ist genau das geworden, was der Titel verspricht. Er erzählt die Geschichte von Ronnie Wood, einem Gitarristen und Maler, den irgendwer da oben wohl gut leiden kann, denn sonst wäre er nicht mehr hier. Nicht nur für ROLLING STONES Fans sehenswert. (Pascal)

 

Bewertung Album:

Pascal8,0 8 / 10

 

Anzahl der Songs:  -
Spielzeit: 102:00 min
Label: Eagle Rock
Veröffentlichungstermin: 09.10.2020

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