Mirror Of Deception - Shards

Mirror Of Deception - Shards Doom Metal ist verstaubt, langweilig, Zeitlupen-Gähn und einfach nur öde? Alles schon von Black Sabbath, Count Raven, Trouble, Saint Vitus und wie die Genre-Kings alle heißen schon gehört? Dann lasst euch von MIRROR OF DECEPTION eines Besseren belehren! Die vier Burschen aus Göppingen bei Stuttgart (inklusive dem Organisator des Doom Shall Rise!-Festivals Jochen Fopp) spielen diese Stilart mit vielen eigenen Ideen ohne jemals Langeweile aufkommen zu lassen. Mit "Shards" handelt es sich um das mittlerweile dritte Album von MIRROR OF DECEPTION. Die Vorschusslorbeeren sind dabei sehr groß, konnte man mit der Vorgänger-Langrille im Rock Hard gar eine 10X Dynamit Platzierung erreichen. Die meisten Tracks (10 an der Zahl) sind um die 5 bis 6 Minuten lang, also ohne Überlänge. Der Opener "Haunted" beginnt gleich mit einem coolen Riff, ganz nach Black Sabbath-Manier und wird von einem schön melodischem Lead abgelöst. Überhaupt sind die teils zweistimmigen Arrangements zum Zungeschnalzen: Die schweren und melancholische Riffs gepaart mit Ohrwurm-Leads sind echt klasse! Der Gesang bewegt sich irgendwo in der Nähe von Ozzy, und ist dabei trotzdem etwas kehlig und verbreitet alles andere als Party-Laune - aber die hat bei dieser Mucke eh nichts zu suchen. In Track 2 ("Ghost") bleibt der Refrain direkt in den Lauschern hängen, mein Schwärmen wird zur Entzückung! Die folgenden Titel "Swamped" und "The Eruption" bieten auch sehr gute Kost, bei "Insomnia" wird das Tempo ein wenig erhöht, das tut der Abwechslung sehr gut. Dafür wird in "Dead Pledge" wieder stark abgebremst; zäh und noch schwerer als das übrige Material kommt der Mittelteil daher.
Dann gibt man in "The Capital New" für Doom-Verhältnisse anfangs fast schon Vollgas, um dann mit Groove den Hauptteil des Songs zu untermalen. Damit sich tempomäßig die Waage hält, gibt's in "Pyre" und "Frozen Fortune" erneut sehr langsamen Parts. Den Abschluss bildet mit "Enigma" ein Instrumental, wieder mit einer spitzen Gitarren-Melodie.

Bisher war ich nicht wirklich ein eingefleischter Doom-Fan, aber nach dieser Platte könnte ich es glatt werden. Es geht alles sehr gut ins Ohr, Langeweile gleich Null und die melancholische Schwere ist genau das richtige für die jetzt anstehende ungemütliche Jahreszeit. Beide Daumen hoch, ihr Schwaben! (Brix)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 54:34
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungstermin: 06.10.06
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