Malevolent Creation - Dead Man's Path

MalevolentCreation-DeadMansPathIch habe mir lange überlegt, ob ich diese Band überhaupt noch in irgendeiner Form unterstützen will. Nicht nur vor kurzer Zeit, sondern schon in den letzten Jahren machten sich MALEVOLENT CREATION nach und nach unbeliebt durch Äußerungen fernab des musikalischen Geschehens im Hinblick auf ihren politischen und ideologischen Standpunkt. Ursprünglich gingen diese Äußerungen nur von einer Person aus, mittlerweile scheinen sich einige in der Band diesen teils verwerflichen Aussagen anzuschließen. Immerhin wurde damals dieses Bandmitglied aufgrund eines daraus resultierenden Streits rausgeworfen, später aber wieder aufgenommen.

Dennoch sind bzw. waren MALEVOLENT CREATION zumindest wegweisend mit ihren Veröffentlichungen und wollen sich wohl auch anno 2015 als Herrenrasse der Todesmetallszene sehen. Erinnert man sich an die ersten beiden Alben, weiß man auch noch, dass diese bis heute Kultstatus erreicht haben. Auch spätere Alben konnten sich ganz oben in der Death Metal Liga absetzen, und somit sollte man zumindest musikalisch der Band noch eine Chance geben, ihr aktuelles Werk allein unter diesen Aspekten anzutesten.

Am Aufbau erkennt man ein MALEVOLENT CREATION Werk immer schon direkt, ein triumphales Intro, gefolgt vom Einsatz der brachialen Gitarren. Alleine mit diesem Sound haben die Amis immer schon einen mächtigen Eindruck hinterlassen. Dieser bleibt auch bei "Dead Man's Path" erhalten, aber auch die eigenständigen Riffs von Gründungsmitglied und Gitarrenvirtuose Phil Fasciana sprechen sogleich für eine weiterhin hohe Qualität der Band. Bandgründer Brett Hoffman macht am Mikro auch wieder eine ordentliche Figur, nachdem er schon diverse Male wegen mangelnder Leistung die Band verlassen sollte. Der Dritte im Bund, Jason Blachowicz, ist auch weiterhin am Bass tätig, auch wenn dieser schon öfters innerhalb der Band mit seinen extremen Äußerungen angeeckt ist.

Die Songs sind nahezu alle als klassisches Erbe anzusehen, Blastbeat-Parts wechseln sich mit Groove-Parts ab, melodiöse Gitarrenmelodien und wiedererkennbare Riffs rahmen das Gesamtkonzept ein. Bretts Gesang ist zwar nach wie vor nicht erhaben, aber dennoch kann man sich da an wesentlich schwächere Darbietungen erinnern. Man kann von Glück reden, dass mir die Texte nicht vorliegen, denn so mancher Liedtitel mit dem Thema Krieg und Waffengewalt lässt wieder eine sehr oberflächliche Darstellung von Tatsachen befürchten. Lässt man aber die Tatsache, dass MALEVOLENT CREATION weiterhin eine sehr patriotische Sichtweise der Dinge haben, weg - auch wenn es für mich auf jeden Fall dazugehört -, dann gehört auch "Dead Man's Path" zu einem weiteren gelungenen Werk des Fünfers, dessen Songs ruhigen Gewissens auch ins Liveset einziehen dürfen. Meiner Ansicht nach haben sie es zwar nicht nötig, aber vielleicht will das Quintett so einfach im Gespräch bleiben und auf ihre harte Linie hinweisen. Verstehen kann und will ich es allerdings nicht. (Jochen)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:31 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 02.10.2015

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