The Privateer - Monolith

theprivateer monolithDie deutsche Band THE PRIVATEER veröffentlicht mit "Monolith" bereits das zweite Album. Musikalisch siedelt man sich im Folk- bzw. Pagan Metal an, konzeptionell wandelt man auf ähnlichen Pfaden wie RUNNING WILD und ALESTORM, also beschäftigt man sich mit Seefahrt und Piraterie. Der Bandname leitet sich so auch direkt vom gleichnamigen Song des Hamburger Metal-Urgesteins ab. Nun, Piratenbands gibt es ja noch nicht allzu viele, eine mehr kann da sicher nicht schaden.

Und das tun Christian Spöri (Gitarre), Roman Willaredt (Gitarre), Kim Fritz (Drums), Clara Held (Violine), Pablo Heist (Gesang) und Jonas Reinmund (Bass) auch nicht. "Monolith" bietet dem geneigten Hörer zwölf gelungene Songs. Vom Songwriting her gibt es nichts zu meckern, das Material ist durch die Bank durchaus gelungen, allerdings fehlt das letzte Quäntchen Originalität, um die Band über ihre Genre-Kollegen hinwegzuheben.

"Monolith" startet mit einem stimmungsvollen Intro und legt dann gleich mächtig los. Gesanglich bewegt man sich hier immer wieder zwischen cleanem Gesang und Pagan-typischen Screams, was beides durchaus ansprechend klingt. Das musikalische Grundgerüst besteht hier hauptsächlich aus schnellen Riffs mit flottem Drumming, eben so, wie man das von dieser Richtung gewohnt ist. Zwischendurch gibt's dann immer mal wieder ruhigere Passagen, kleine Choreinlagen und die Violine versucht, ihre Akzente zu setzen. Da wären wir aber auch schon beim Knackpunkt. Die Violine wirkt zwar über das gesamte Album hinweg nicht wirklich störend, aber auch nicht so, als würde sie wirklich dazu gehören. Das Instrument ist auf ziemlich süßliche Schnulzeinlagen beschränkt und leider auch ziemlich dominant abgemischt, das unterbricht den Songfluss immer mal wieder recht rüde. Zwar sind diese Passagen sauber gespielt, ein wirklich sinnvoller Einsatz klingt aber anders. Die Band sollte sich hier für das nächste Album ein Beispiel an den Veteranen SKYCLAD nehmen, die haben eindrucksvoll gezeigt, wie eine Violine sinnvoll und passend in einen Metal-Song integriert werden kann. So bleibt es bei bemühten Ansätzen, die aber noch nicht so hundertprozentig integriert wirken.

Ansonsten gibt es aber wenig zu meckern, die Musiker machen ihre Sache gut, die Songs können sich hören lassen. Der Sound ist durchweg gut gelungen, alles klingt sauber, vielleicht sollte man die Violine etwas zurücknehmen beim nächsten Mal, aber sonst gibt es hier keinen Grund zur Klage.
Insgesamt ist THE PRIVATEER hier ein gutes Album für Genre-Fans gelungen. Wer mit dem Piratenthema was anfangen kann und sich mal ein Bild davon machen möchte, dass man das auch anders als RUNNING WILD oder ALESTORM angehen kann, der sollte ein Ohr riskieren. Gut gemacht, Leute, die Pflicht habt Ihr erfüllt, macht Euch das nächste Mal noch ein wenig mehr Gedanken um eure Violine, dann klappt's auch mit der Kür. Ich behalte Euch im Auge und bin gespannt auf Euren weiteren Weg. (Dennis)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:21 min
Label: Trollzorn Records
Veröffentlichungsdatum: 15.11.2013

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