Traeos - Apollon EP

Traeos_-_ApollonDen Kollegen Holger erschlug es im Sommer 2010 förmlich beim Rezensieren des Debüt-Albums "Mnemosyne" der saarländischen Hopefuls TRÆOS: Angesichts des oft komplexen Songwritings und ambitionierten Konzepts sorgte das Quintett aber nicht nur bei NECKBREAKER für Aufsehen; auch bundesweit konnten sich Achtungserfolge in den Soundchecks der Magazine erringen lassen.

Und nun, gut anderthalb Jahre später, endlich das nächste Release. Zwar beläuft sich das neue Material lediglich auf EP-Länge, bietet aber dafür einiges an Änderungen im Hause TRÆOS!

Dem griechisch-philosophischen Oberthema sind sich TRÆOS nach einem Blick auf das Cover und dem EP-Titel treu geblieben, dennoch fahren die Saarbrücker gegenüber "Mnemosyne" in Sachen Komplexität einen Gang zurück: Die "gewöhnlich" geratenen Songtitel wie "Obsolete" oder "Leader In Disguise" zeugen hiervon; ebenso wurde auch in musikalischer Hinsicht einiges vereinfacht. Natürlich spielen TRÆOS mittlerweile keinen Schrammel-Punk, aber den ein oder anderen melodischen Hook und die weniger komplexen Arrangements schlagen sich äusserst positiv nieder: Das Material geht einfach besser ins Ohr und bleibt ebenso in selbigem ausdauernder hängen!

Die grundsätzliche, post-corige Ausrichtung bleibt erhalten, wird aber mit Schlenkern in Richtung Post-Rock und poppigen Momenten aufgefrischt bzw. ergänzt. Der Opener "Leader In Disguise" kommt zum Großteil aggressiv-treibend, und im Endteil mit (äusserst hörbaren!) cleanen Vocals unterlegt daher  - ein richtig guter Einstieg. Eingeleitet von einem kurzen Intro, stampft sich das schleppende "Ever Sea Born" mit kraftvollem Riffing seinen Weg durch die Gehörgänge und wird durch die post-rockigen Gitarren schön aufgelockert. Ohne Pause rauscht der Track dann in "Try To Break Light Into Pieces", welches wieder etwas mehr Fahrt aufnimmt - die Gitarrendissonanzen werden vom erneut auftauchenden klaren Gesang entkräftet und mündet in einem monumentalen, mit bombastischen Chören untermalten Endpart, der in zarten Streichern ausfadet.
Hierzu passend ist das mit einem zarten Elektrobeat gewürzte Interlude zum Abschlusstrack "Obsolete", in dem TRÆOS noch einmal in fast sieben Minuten ihre kompletten Fähigkeiten in die Waagschale werfen: Ein mörderischer Groove, eine fiese Ohrwurm-Melodie und ein ergreifender Klimax machen den Song zum Hit - leider ist die EP danach auch schon zu Ende; mir kommt es so vor, als hätten TRÆOS uns eigentlichnoch einiges zu sagen...

Nichtsdestotrotz ist "Apollon" eine fette EP geworden, die für kleines Geld großes Hörvergnügen bereiten wird - zugreifen! Dieser Band traue ich definitv noch den ganz großen Wurf zu... (Brix)

Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 21:38 min
Label: Ampire Records
Veröffentlichungstermin: 23.04.2012

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden